Château de Malbrouck

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Château Malbrouk, Luftbild © Nicolas Jolivalt / Malbrouck
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Château Malbrouk, Blick zum Tor © Guillaume Ramon / Malbrouck
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Château Malbrouk, Torhaus © Malbrouck
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Château Malbrouk, Blick auf das Torhaus © Guillaume Ramon / Malbrouck
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Château Malbrouk, Saal © Malbrouck
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Château Malbrouk, Blick auf den Innenhof © Malbrouck
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Château Malbrouk, Luftbild 2 © Nicolas Jolivalt / Malbrouck
Wissenswertes über Château de Malbrouck

Lesezeit: 4 min

Im Dreiländereck Frankreich-Deutschland-Luxemburg liegt das Château de Malbrouck oder Burg Meinsberg in Manderen. Ein bedeutsames Bauwerk für diese Region, denn es ist die einzige vollständig erhaltene Burg aus dem 15. Jahrhundert, die heute noch in Lothringen existiert.


Im 13. Jahrhundert übergab der Herzog von Lothringen seinem Gefolgsmann Arnold III de Sierck die Rechte an der Herrschaft Manderen. 1414 erhält dessen Nachkomme Arnold VI. de Sierck die Erlaubnis hier eine Burg auf dem Berg oberhalb von Manderen zu errichten. Der Baubeginn war wahrscheinlich kurz vor dem Jahr 1420. Sieben Jahre später erhält er auch die Herrschaft von Meinsberg und kam dann in den Besitz des Lehen Montclair (Saarland). Arnold VI. wurde so zu einer der einflussreichsten Persönlichkeit des Herzogtumes Lothringen.


Château de Malbrouck hatte keine strategische Bedeutung und es fehlen ihm von Anfang an die Charakteristika einer befestigten Burg. Auch seine Dimensionen machen es eher zu einem

Symbol für die Macht der Familie. Es bleibt bis heute bleibt ein Rätsel, welche Gründe für diese Art der Bauweise vorlagen, vielleicht war es Ausdruck der gesellschaftlichen Stellung, die Arnold de Sierck einnahm, eine Prestigefrage.

Der Nordostturm, bekannt als der Laternenturm, wurde wahrscheinlich bereits 1431 fertiggestellt. Auf dem Konzil von Basel erhielt Arnold die Erlaubnis auf seiner Burg eine Kapelle zu errichten. Sein Sohn Jacques II. wurde 1539 zum Erzbischof von Trier geweiht, erhielt somit die wichtigste kirchliche Funktion in der Region, damit wurde das Schloss das Zentrum dieser Herrschaft. Er starb 1456. Sein Bruder, Philippe de Sierck, selbst Geistlicher verschwand seinerseits am Ende des 15. Jahrhunderts.

Im Jahr 1492, nach dem Tod des letzten Sohnes von Arnold VI., ging die Lehnsherrschaft und das Schloss durch Erbschaft zur Familie der Grafen von Sayn, im Jahre 1614 dann den Grafen von Sultz. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Château de Malbrouck während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) stark in Mitleidenschaft gezogen. Französische und kaiserliche Armeen verwüsteten und plünderten die umliegende Landschaft. Nach Ende des Krieges wurde der Besitz wieder aufgebaut.

Während des Spanischen Erbfolgekrieges, geriet das Schloss im Jahr 1705 in den Mittelpunkt des internationalen Interesses. John Churchill, Herzog von Marlborough, besetzte die Burg und errichtete hier sein Hauptquartier um von hier aus mit seiner Armee Paris angreifen. Nachdem ihn der verbündete Prinz von Baden nicht wie zugesagt mit Truppen und Nahrung versorgt hatte, gab er seinen Standpunkt nach einer langen Wartezeit von vierzehn Tage auf und flüchtet sich in der Nacht des 17. Juni unbemerkt nach Trier.

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte das Schloss wechselnde Besitzverhältnisse. Es gehörte Charles de Sarrasin, später Claude-Georges Barbarat de Mazirot, der es 1772 an die Familie Breidt verkauft. Die Barbakane – das dem Tor vorgelagerte Außenwerk- und die Kapelle wurden abgerissen.

Im Jahr 1930 wurde das Schloss unter Denkmalschutz gestellt. 1945 verwandelten Granaten das Gebäude in eine Ruine. 30Jahre später wurde das Schloss vom Departement Moselle gekauft. Die umfangreichen Restaurierungen unter der Aufsicht von Michel Goutal, dem Chefarchitekten der Monuments Historiques fanden vor allem in der Zeit von 1991 bis in den Sommer 1998 statt. Es war bis dahin das zweitgrößte Restaurierungsprojekt in ganz Frankreich. Das Château de Malbrouck wurde erstmals am 5. September 1998 der Öffentlichkeit vorgestellt mit einer Eröffnungsausstellung über den Mythos des Goldenes Vlies. Seitdem hat es über eine Million der Besucher.

Das Château de Malbrouck besitzt vier Ecktürme. Den Laternenturm, den Hexenturm, den Felsenturm und den Turm der Damen – verbunden sind sie durch die Ringmauer. Das dreistöckiges Hauptgebäude liegt an einem großem Innenhof

In den letzten Jahren haben Comicstrips das Château de Malbrouck erobert, mit Ausstellungen über die Marvel Superhelden und „Tim und Struppi“ im Jahr 2018, von dem berühmten Zeichner Hergé.

Wir danken den Verantwortlichen von Château de Malbrouck für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Allgemein: 7,00 € / Frei für Kinder unter 16 Jahren
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Vom 1. April bis 30. Juni und vom 1. September bis 29. Oktober:
Dienstag bis Freitag : 10:00h bis 17:00h
Samstag, Sonntag und an Feiertagen : 10:00h bis 18:00h

Vom 1. Juli bis 31. August
Dienstag bis Freitag und an Feiertagen : 10:00h bis 18:00h

Einlass jeweils bis 30 Minuten vor Schließung des Schlosses.
(Stand 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Reisetipps

Allgemeine Tipps Für Schlösser- und Burgentouren empfehlen wir das niederschlagsarme Frühjahr und den milden Herbst. Im Süden (z.B. im Katharerland) sollten Sie Touren gut vorbereiten (genug Wasser / Sonnenschutz LF 50) und nicht alleine gehen - die Orte sind zum Teil sehr abgelegen. WICHTIG: Checken Sie vor dem Besuch - gerade bei kleineren Schlössern - die Öffnungszeiten auf deren Website.

Tickets Viele französische Kulturdenkmäler gehören zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Europas. Bestellen Sie - sofern möglich - die Karten vorab. Gerade bei vielen Schlössern im Loire-Gebiet oder Orten wie der Abtei Mont Saint Michel haben Sie teils SEHR lange Wartezeiten.

Reiseführer Wir verwenden gerne den Baedeker Reiseführer Frankreich oder Lonely Planet Reiseführer Frankreich (Lonely Planet Reiseführer Deutsch). Als Hosentaschen-Reiseführer nutzen wir außerdem den MARCO POLO Reiseführer Frankreich: Reisen mit Insider-Tipps.

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