Niedersachsen
Deutschland
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Zusammen mit der Burg Neuhaus und dem Schloss Wolfsburg gehört Schloss Fallersleben zu den bedeutendsten historischen Bauwerken der noch jungen Stadt Wolfsburg.
Erwähnt wurde eine Burg in Fallersleben das erste Mal im Jahr 1371 in Rahmen eines Konfliktes zwischen dem Erzbistum Magdeburg und den Braunschweiger Herzögen. Diese frühe Burg wurde während der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 zerstört.
An ihrer Stelle wurde das heutige Schloss errichtet. Herzog Franz von Braunschweig und Lüneburg, der auch das Schloss Gifhorn erbauen ließ, war der Bauherr des Schlosses, verstarb aber nur 41 jährig bevor die Bauarbeiten abgeschlossen waren. Seine Gattin Klara von Sachsen Lauenburg, deren Standbild wir vor dem Schloss bewundern können, erhielt Fallerleben als Witwensitz und ließ den Bau 1551 beenden. Ihre über 27 jährige Anwesenheit führte zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Erblühen des kleinen Ortes.
Die ursprünglich U- förmige Anlage war von einem Wassergraben umgeben. Eine der zwei Brücken über den
bis zu 11 Meter breiten Graben konnte im Rahmen archäologischer Ausgrabungen rekonstruiert werden. Von den drei Schlossflügeln ist heute nur noch der ca. 40 Meter lange zweigeschossige Westflügel in Fachwerkbauweise erhalten. Im Innenhof steht noch der achteckige Treppenturm. 16 Wohnräume hatte das Schloss, ergänzt durch Räume für das Personal und Witschaftsgebäude, wie das Brauhaus aus dem Jahr 1765. Zusammen mit der 1805 erbauten Michaeliskirche und dem Schloss gehört es heute zum historischen Ensemble.In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erfolgten zweimal Renovierungen des Schlosses, aber schon Mitte des Jahrhunderts wurde der herzogliche Wohnsitz aufgegeben und im Hauptgebäude ein Amtssitz untergebracht, welcher ab dem Jahr 1855 eine Behörde beheimatete.
Von der Schlossanlage ist heute noch 1990 restaurierte Westflügel erhalten, zu besichtige sind ein Gewölbekeller, Graumalereien aus der Renaissancezeit und barocke Stuckdecken .
Seit dem Jahr 1991 befindet sich im Erdgeschoss das Hoffmann-von-Fallerleben-Museum, gewidmet dem Dichter der deutschen Nationalhymne und hunderter bekannter Kinderlieder , wie „Alle Vögel sind schon da“ oder „Ein Männlein steht im Walde“. Er wurde am 02. April 1798 in Fallerleben geboren und starb am 19. Januar 1874 in Schloss Corvey, wo sich auch sein Grab befindet.