Niedersachsen
Deutschland
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Der 15 km westlich von Göttingen an der Schwülme gelegene Ort Adelebsen wird erstmalig 990 n. Chr. mit dortigen Königsbesitz erwähnt. Hier führte die „Schwulmese-Heerstraße“ vorbei, eine Verbindungsstraße zur „via regia“ – Königsweg.
Die zuerst 1111 auftretenden Herren von Wichbike siedelten von ihrem dortigen Stammsitz 1234 nach Adelebsen über, errichteten hier die in ihren ältesten Teilen noch stehende Burg – erstmalig erwähnt 1295 – und nannten sich seitdem nach ihr.
Der die Hauptburg weithin überragende 38,75 m hohe fünf-, im oberen Teil sechseckige Bergfried stammt aus dem 13. Jahrhundert und gehört zu den mächtigsten Wohn- und Verteidigungstürmen dieser Zeit. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Flecken Adelebsen zerstört. Die Wiederaufbauarbeiten müssen im Jahre 1653 beendet gewesen sein. Das Schloss Adelebsen ist in mehreren Bauabschnitten vom 17. bis 19. Jahrhundert erstellt worden.
Nach 1347 übten die Herren von Adelebsen vorerst eine übertragene Gerichtsbarkeit aus. Am 1.5.1394 erhielt der Ort Adelebsen offiziell das Weichbildsrecht (eine Art
Selbstverwaltung, Ortsrecht).Im 14. Jahrhundert entstand das Patrimonialgericht. Die territoriale Entwicklung wurde etwa 1512 abgeschlossen. Diesem Obergericht unterstanden bis zur Auflösung 1850 der Flecken Adelebsen, die Dörfer Barterode, Güntersen, Eberhausen, Lödingsen, Wibbecke, Fehrlingsen, das Gericht Asche und anfangs einige Siedlungen, die später wüst wurden. Die Herren von Adelebsen – ein edelfreies Geschlecht – begaben sich erst im 15. Jahrhundert unter die Lehnshoheit der Herzöge von Braunschweig, ohne auf ihre angestammten Rechte verzichten zu müssen.
Quelle: www.schlossadelebsen.de
Georg Freiherr von Adelebsen, der letzte seines Namens nach etwa 800 Jahren, bestimmte, dass ein Teil seines Besitzes in eine Stiftung gegeben wurde, um mit diesem Zweck sicherzustellen, dass die Burganlage und die übrigen denkmalgeschützten Gebäude unter- und erhalten werden.