Neues Schloss Ingolstadt

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Neues Schloss Ingolstadt - Panoramabild © Bayerisches Armeemuseum / Erich Reisinger
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Neues Schloss Ingolstadt - Eingang Armeemuseum
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Neues Schloss Ingolstadt - Blick aus dem Park
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Neues Schloss Ingolstadt - Wächter im Park
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Neues Schloss Ingolstadt - Dauerausstellung "Formen des Krieges" © Bayerisches Armeemuseum / Luise Wagener
Wissenswertes über Neues Schloss Ingolstadt

Lesezeit: 4 min

In der schönen und alten Stadt Ingolstadt findet man einen der bedeutendsten Profanbauten des 15. Jahrhunderts in Bayern – das Neue Schloss Ingolstadt (Buchtipp). Die erste Erwähnung der Stadt war schon im Jahr 806 und auch die erste Universität Bayerns wurde hier 1472 gegründet. Im Jahr 1516 fand hier im Osten der Altstadt ein historisch bedeutsamer Moment statt. Der bayerische Herzog Wilhelm ließ im Rahmen der Harmonisierung der unterschiedlichen bayerischen Landrechte die erste lebensmittelrechtliche Bestimmung der Neuzeit verkünden: das Bayerische Reinheitsgebot für Bier.


Die so genannte „Neue Veste“ stellt bis heute eines der Wahrzeichen Ingolstadts dar. Die große Anlage besteht aus dem dreigeschossigen Hauptgebäude (Pallas) mit seinen vier Ecktürmen, der daneben errichteten Statthalterei, dem mächtigen Zeughaus – einem ehemaligen Getreidekasten- und diversen Nebengebäuden. Der Komplex ist heute Sitz des Bayerischen Armeemuseums mit seinen umfangreichen Sammlungen zur bayerischen und europäischen Geschichte. Das neueste Highlight der Ausstellung ist sicherlich das

Prachtzelt des Großwesirs Sarı Süleyman Paşa aus dem 17. Jahrhundert, welches in einem ganz neu gestalteten Turmraum des Schlosses bestaunt werden kann.

Als 1418 Herzog Ludwig VII., „der Gebartete“ – Bruder der französischen Königin Isabeau de Bavière (Buchtipp) – nach einem zehnjährigen Aufenthalt am französischen Hof wieder in seine Heimat zurückkehrte, begann er mit dem Bau am Neuen Schloss. Die neuen Residenz ersetzte den älteren Herzogskasten, das Alte Schloss aus dem 13. Jahrhundert. Allerdings bot die Neue Veste nicht nur mehr Komfort, sie diente vor allem der Verteidigung: Im Schlosshof findet man noch heute 17 reich verzierte Kanonen. Um das von der Stadt bereits bebaute Gelände zu erhalten, ließ er ein neues Stadttor bauen. Das Alte Feldkirchner Tor wurde in die neue Burg integriert. Ludwig VII. ließ auch die bereits begonnene Stadtumwehrung mit 87 Türmen zum Abschluss bringen, seitdem trägt Ingolstadt den Beinamen „die Hunderttürmige“,

Der Komplex des Neuen Schlosses wurde jedoch erst um 1500 von den „reichen“ Herzögen von Landshut -Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut und dessen Sohn Herzog Georg den Reichen von Bayern-Landshut fertiggestellt, nachdem die Linie von Bayern-Ingolstadt ausgestorben war. Die spätgotische Residenz wurde um einen rechteckigen Hof angelegt und von einem gemauertem Graben im Norden und Westen geschützt. Sie stellt ein herausragendes Beispiel gotischer Baukunst nördlich der Alpen dar.  Nachdem Ludwig der Reiche 1479 starb, begann sein Sohn mit dem Bau des Palas der Anlage. Die Arbeiten dauerten bis 1489 und die Möblierung konnte beginnen. Ab 1490 wurden die Türme des Schlosses erhöht. Mit dem Ende der Ausbauarbeiten war das Neue Schloss mit seinen bis zu vier Meter dicken Mauern die stärkste Landesfestung Bayerns und sollte das mit einer kurzen Unterbrechung für 400 Jahre bleiben.

In der Mitte des 18.Jahrhunderts wurde der Glockenturm gebaut.  Ab dem 19. Jahrhundert wurden Teile des Schlosses niedergelegt oder verändert. Zwischen 1828 und 1848 mussten die Verteidigungsanlagen neu errichtet werden, die ursprünglichen Bollwerke waren 1800 von den napoleonischen Truppen geschleift worden. 1828 nahm König Ludwig I. persönlich an der Grundsteinlegung der Reduit Tilly am rechten Donauufer gegenüber dem Schloss teil. Benannt ist das Bauwerk nach dem 1632 in Ingolstadt verstorbenen Feldherrn Maximilians I von Bayern – Johann Graf von Tilly, oberster Heerführer der Katholischen Liga und ab 1630 der kaiserlichen Armee- benannt. Das Reduit wurde nach Plänen des Hofarchitekten Leo von Klenze entworfen, der etwa 20 Hektar große Klenzepark, wo sich das Gebäude befindet, trägt seinen Namen. Das zur Donau hin offene, halbrunde zweigeschossige Gebäude sollte in seinen Kasematten Kanonen und Soldaten aufnehmen.

Im 2. Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt. Seit den 60er Jahren wurden am Schloss umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt. Das Bayerische Armeemuseum samt Werkstätten und Gastronomie öffnete hier im Jahr 1972 seine Türen.

Zahlreiche Veranstaltungen finden im und um das Schloss herum statt, das alle vier Jahre stattfindende Ingolstädter Herzogsfest zu Ehren der Erbauer ist wohl das beeindruckendste. Rund um das Schloss stellten die Ingolstädter Stadtwache, zahlreiche Lagergruppen sowie Teilnehmer aus dem In- und Ausland das Lagerleben des ausgehenden Mittelalters authentisch dar. Der Festumzug mit dem berittenen Herzogspaar auf ihren prächtigen Rössern, seinem Gefolge, der Ingolstädter Stadtwache, den Rittern und dem einfachen Volke ziehen immer wieder zahlreiche Zuschauer in die Altstadt.

Wir danken den Verantwortlichen des Neuen Schloss Ingolstadt für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
3,50 €, ermäßigt 3,00 €
sonntags 1,00 €
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei
Öffnungszeiten
Dienstag - Freitag 9.00 - 17.30 Uhr
Samstag - Sonntag 10.00 - 17.30 Uhr
Feiertags 10.00 - 17.30 Uhr
Fällt ein Feiertag auf einen Montag, so ist das Schloss geöffnet.

Geschlossen:
jeden Montag, Neujahr (1.Januar), Faschingsdienstag, Karfreitag, Allerheiligen (1. November),
24., 25. und 31. Dezember
(Stand 2021)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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