Vohburg

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Vohburg_2671_Wasserturm
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Wissenswertes über Vohburg

Lesezeit: 5 min

Vorburg ist ein Städtchen an der Donau in Oberbayern mit ca. 7.000 Einwohnern, 15 km von Ingolstadt entfernt. Auf einem fast 350 Meter hohen Felsen thronte einst die Burg Vohburg über der Donau – heute findet sich in ihren rekonstruierten Mauern ein Friedhof. Der Name Vohburg leitet sich von „Fuchsburg“ ab, weshalb die Stadt im Wappen einen springenden Fuchs führt.


Archäologen fanden Scherben und Fragmente, die auf eine Besiedlung des Burgberges schon in der Bronzezeit um 1.500 v. Chr. hindeuten. Die erste Erwähnung einer Burg erfolgte um 895, als eine „größere befestigte Hofanlage“ auf dem Burgberg erwähnt wird, die mit einem Pernhard de Vohapurch im Zusammenhang gebracht wird.


Mit Arnulf dem Älteren, Herzog von Bayern beginnt im Jahr 911 der Nachweis einer Reihe von Grafen von Vohburg. Sein Nachfahre Kuno II fällt im Jahr 1081 in einer Schlacht, damit endet die Linie. Seine Witwe Beatrix heiratete Rapoto III von Rott, so gelangte die Burg

an die Diepoldinger, einem im 11. und bis Mitte des 12. Jahrhunderts mächtigen und einflussreichen Geschlecht im Heiligen Römischen Kaiserreich. Als der Kaiser Heinrich IV vom Papst gebannt und entmachtet wurde, führte dieses zum Gang nach Canossa.

Sein Sohn, der spätere Heinrich V nahm seinen Vater später gefangen. Als dieser sich jedoch befreien konnte, bestrafte er seinen Sohn und dessen Berater, darunter auch Markgraf Diepold von Vohburg. Im Jahr 1105 wurde die Burg das erste Mal zerstört. Doch bereits 1106 baute Diepold seine Burg wieder auf, unter Kaiser Heinrich V spielte er in der Reichspolitik  eine wichtige Rolle. Durch dessen Förderung erreichte die Familie große Macht. Als seine Tochter Adela Friedrich von Schwaben, den späteren Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1147 heiratet, ist dieses der Höhepunkt ihres Einflusses, die Ehe wird allerdings nach 6 Jahren wegen Kinderlosigkeit wieder geschieden.

Die ältere Linie der Diepoldinger starb im Mai 1204 mit dem Tod des Herzogs Berthold aus. Vohburg ging in den Besitz der Wittelsbacher über.  Elisabeth, die Tochter von Herzog Otto des Erlauchten von Bayern, heiratete auf der Burg im September 1246 den Hohenstaufenkönig Konrad IV, den Sohn König Friedrich II. Ihr Sohn Conradin war der letzte Hohenstaufer, er wurde 1268 im Rom geköpft. Unter Ludwig dem Strengen begann Vohburgs „Hohe Zeit“. Der Herzog ließ auf der Burg von 1291 bis 1294 die Verwaltungszentrale seines gesamten Hoheitsgebietes einrichten und sämtliche Münzsteuern des Landes flossen hierher. Man vermutet, dass Vohburg in dieser Zeit zur Stadt erhoben wurde.

1316 wurde die Burg durch die Truppen Ludwigs des Bayern im Kampf gegen seinen Bruder Rudolf ein zweites Mal zerstört, Erbstreitigkeiten zwischen den Söhnen Herzogs Ludwigs des Strengen waren der Grund. Fast 100 Jahre sollte es dauern bis mit dem Wiederaufbau der zerstörten Burg begonnen wurde, in dieser Zeit verlagert sich das herzogliche Machtzentrum  in das nahe Ingolstadt.

Im Jahr 1413 kaufte Elisabeth, die Gemahlin des Herzogs Ernst die Burg und schenkte sie im Jahr 1424 ihrem Sohn Albrecht III. Er bewohnte sie 1431 bis 1435 mit der schönen Augsburger Baderstochter Agnes Bernauer und man spekuliert, ob er sie hier heimlich gegen den Willen seines Vaters geheiratet hat. Die Vohburger Kolpingfamilie führt seit 2001 die Agnes-Bernauer-Festspiele auf dem historischen Burgberg in Vohburg auf. 2009 feierten die Festspiele ihr 100-jähriges Jubiläum.

Im Jahr 1641 wird die  Vohburg zum dritten und letzten Mal zerstört, diesmal von den  Schweden im Dreißigjährigen Krieg unter General Banér. Viele Bürger von Vohburg flohen in die Wälder oder in das gut geschützte Ingolstadt. Damit endete die Glanzzeit Vohburgs und man nannte sich nicht mehr Stadt, sonder nur noch Markt.

Nach einer kurzen Belagerung durch die Österreicher im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Vohburg im Jahr 1704 von den diesen erobert. Die Österreicher blieben bis 1715, in welcher Vohburg immer wieder hohe Kriegsabgaben zahlen musste.  Im Jahr 1721 wird das Pflegschloss von  Pflegkommissar Johann Kastl in der Burganlage erbaut. Der letzte bekannte Gast der Vohburg war der französische Kaiser Napoleon, er übernachtete am 19. April 1809 im Schloss auf dem Burgberg vor der Schlacht von Abensberg gegen die Österreicher.  1891 wird das das Burgtor durch einen Brand zerstört, später wird es verändert wieder aufgebaut.

Sehenswert sind das Burgtor (13. Jahrhundert) und der Vorbau (15. Jahrhundert). Es wurde wahrscheinlich unter Ludwig dem Strengen errichtet und  besaß ursprünglich hufeisenförmige Flankentürme, die heute zum Teil abgetragen und weitgehend verbaut sind. Im Burgtor findet man das älteste in Stein geschlagene Wappen Bayerns aus dem Jahr 1477, in den Stein hat es Herzog Albrecht IV. hauen lassen. Der heutige Burgmauerring ist ca. 470 Meter lang und ist eine Rekonstruktion aus den Jahren 1986 – 1990. Der ursprüngliche Kern geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Sanierung von Burgtor und Mauer haben ca. 7 Millionen DM gekostet. 

In der Burgmauer befindet sich ein Verlies, in welchem der Sage nach Agnes Bernauer eingekerkert war. Die einstige Mauerhöhe wird auf ca. 8 Meter geschätzt. Heute steht noch der Hungerturm mit einer Höhe von ca. 12 Metern. Auf dem Gelände findet man außerdem eine Turmruine, vermutlich ein mittelalterlicher Pulverturm. Im 1721 errichteten Pflegerschloss bietet die Stadt Vohburg Trauungen an. Der 25 Meter hohe Wasserturm wurde allerdings erst im Jahr 1959 erbaut und diente bis Ende 2009 als Trinkwasserbehälter. Er ist aus dem gleichen Material wie die Burgmauer erstellt.

Wen die Geschichte der Adele von Vohburg interessiert, dem sei die Romanreihe „Schwert und Krone“ von der Autorin Sabine Ebert empfohlen. In dem im November 2018 erschienenen 3. Band „Zeit des Verrats“ wird die Geschichte der Barbarossa-Ära fortgeschrieben und Adele als seine erste Ehefrau spielt natürlich wieder eine große Rolle – zumindest im Buch, wenn schon nicht in seinem Leben.

Eintrittspreise
Freier Eintritt
Öffnungszeiten
April bis Oktober:
07:00h bis 20:00h

November bis März:
08:00h bis 18:00h

In den Burgmauern befindet sich heute ein Friedhof.Die Besucher werden gebeten, sich dementsprechend zu verhalten.
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