Hessen
Deutschland
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Wer als Besucher auf der Straße, dem Rad- oder Wanderweg nach Helmarshausen im Gebiet des Reinhardswaldes kommt, sieht über der Stadt die Ruine der einst mächtigen Krukenburg.
Zentraler Punkt in der Burganlage ist die Kirche. Wir haben hier keine gewöhnliche „Burgkapelle“, sondern einen ursprünglich selbstständigen, allein auf der Bergkuppe stehenden Kirchenbau vor uns. Erst später wurde zum Schutz der Kirche eine Befestigungsanlage gebaut. Damit ist die „Burg“ entstanden.
Entstehung der Kirche und Burganlage
Im Jahr 1033 reiste der Helmarshäuser Abt Wino im Auftrag des Paderborner Bischofs Meinwerk nach Jerusalem, um die Pläne für den Bau eines Gotteshauses nach dem Vorbild der Heilig-Grab-Kirche zu holen. Nach diesen Unterlagen ließ der Bischof die Busdorfkirche in Paderborn errichten. Um 1120 baute Bischof Heinrich II., Graf von Werl, nach dem gleichen Plan die Kirche auf dem Krukenberg. Er tat dies an Stelle einer von ihm gelobten, aber wegen seines Alters nicht mehr durchführbaren Reise in das Heilige
Land.Die Kirche bildet einen kreuzförmigen Grundriss mit einem kreisförmigen Mittelbau. Hier befindet sich auch die Krypta, einem Nachbau des Heiligen Grabes (nach der Grabung 1939 wieder eingeebnet). 1126 wurde das Gotteshaus dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht und wird daher auch „Johanneskapelle“ genannt.
Der zur Befestigungsanlage gehörende Bergfried ist heute ein Aussichtpunkt. Vor hier hat der Besucher einen herrlichen Ausblick in das Diemeltal, auf den Reinhardwald und Solling.
Für eine kleine Kaffeezeit bietet sich das Cafe zur Krukenburg, direkt unterhalb der Burgruine an.
Bildrechte: Krukenburg Helmarshausen by Yannic Meyer, used under CC BY 2.0 – cropped, sharpened, recoloured
Informationen: Heimatverein Helmarshausen von 1951 e.V.