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Die Genovevaburg ist eines der Wahrzeichen der Stadt Mayen im Elzerland und steht weithin sichtbar auf der Felskuppe des “Kleinen Simmer” oberhalb des Marktplatzes.
Erbaut wurde sie um 1280 durch den Trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen. Im Wettstreit mit dem nahen Kurköln sollte sie die Trierer Interessen sichern. 11 Jahre später erhielt der Ort Mayen durch König Rudolf von Habsburg die Stadtrechte. 400 Jahre blieb die spätgotische Burg fast unversehrt, doch im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde sie 1689 französischen Truppen belagert und niedergebrannt, ebenso die Stadt Mayen. Schon ein Jahr später begann man mit dem Wiederaufbau und der Erweiterung der Burg. Der mittelalterliche Palas wurde durch einen barocken Wohnbau ersetzt. Der Kurfürst ließ außerdem eine Unterburg bauen.
Im Herbst des Jahres 1794 besetzten französische Revolutionstruppen erneut das linke Rheinufer, nach dem Wiener Kongress 1815 fielen die Gebiete an Preußen. Unter der französischen Besatzung wurde die Genovevaburg als Nationaleigentum deklariert und 1803
versteigert. Philipp Hartung, der Sohn des Pächters der Genovevaburg ersteigerte sie und verkaufte sie Stück für Stück auf Abriss. Das Amtshaus und den Ostturm wurden abtragen. 1815 wurde ebenfalls das Gebäude der Oberburg abgerissen.Nachdem die Burg kurzzeitig einer evangelischen Gemeinde als „Betsaal“ verpachtet war, kaufte sie der Friedensrichter Cadenbach. Er baute die Ruine wieder auf. Danach zog kurzzeitig eine Brauerei mit Gastätte in die Burg und gestaltete sie nach ihren Bedürfnissen. 1880 gelangte die Burg an die Mayener Volksbank, die die Oberburg an einen Privatmann verkaufte, der die Genovevaburg als Wohnsitz im damals populären Stil der Neorenaissance nutzte.
Im Jahr 1902 wurden große Teile der Burg durch einen Brand zerstört. Acht Jahre später kaufte sie der Diplom-Ingenieur Arend Scholten und ließ sie ab 1918 nach historischem Vorbild restaurieren und wiederaufbauen. Die Neorenaissance-Elemente des vorherigen Besitzers wurden wieder entfernt.
Scholten machte die Burg wieder der Öffentlichkeit zugänglich, er ermöglichte 1921 die Einrichtung des Eifelmuseums im wieder errichteten Marstall.
1938 erwarb die Stadt Mayen die Burg. Im 2. Weltkriegs wurden zahlreiche Anbauten der Burganlage zerstört. Nach dem Krieg zogen in noch bestehen Gebäude die Mayener Stadtverwaltung und eine Landwirtschaftsschule ein. Erst 1984 waren die letzten Schäden des Krieges beseitigt.
Die jetzige Anlage besteht heute aus der Oberburg mit dem 34 m hohen Goloturm und der etwas tiefer gelegenen Vorburg. Die Burg Genoveva ist zur Stadtseite durch ein großes Burgtor, zur anderen Seite durch den Bergfried und einen Zwinger geschützt.
Der ehemalige Burggraben ist heute eine Ringstraße, die von einer 20 m langen gotischen Steinbrücke überspannt wird. Die Genovevaburg beherbergt das Eifelmuseum und das Deutsche Schieferbergwerk.
Der Name der Burg “Genovevaburg” wurde erst ab dem 19. Jahrhundert gebräuchlich. Die Sage um den Pfalzgrafen Siegfried und seine Gattin Genoveva soll hier gespielt haben.
Siegfried folgt dem Befehl Karl Martells auf einen Kreuzzug zu ziehen. Seine Herrschaft und die geliebte Frau ließ er in der Obhut seines Burgvoigt Golo. Dieser war aber nicht so loyal wie angenommen und versuchte Genoveva zu verführen, aber diese blieb standhaft. In seinem glühenden Hassschwor er Rache und erzählte dem zurückgekehrten Siegfried von einem vermeintlichen Betrug der Ehefrau. Dieser befahl die Untreue hinzurichten. Genoveva wurde mit ihrem in der Abwesenheit des Grafen geborenen Sohnes zur Richtstätte geführt, sie zog ihren Ehering ab, warf ihn in den Fluß und entband so den Ehemann von seinem Treueschwur. Die gerührten Knechte konnten die Hinrichtung nicht vollziehen und ließen die Gräfin und ihr Kind in den nahen Wald entschwinden.
Sie lebten lange Jahre von dem was der Wald ihnen gab. Sieben Jahre später fand der Koch des Grafen den Ring in einem Hecht, Siegfried erkannte diesen, brach um Ablenkung zu finden zur Jagd auf und wurde von einer Hirschkuh zu der Wohnhöhle seiner Genoveva geführt. Glücklicherweise sah ihm sein Sohn sehr ähnlich, aller Verdacht fiel von der Frau, – man versöhnte sich. Golo wurde wegen seiner Schandtat hingerichtet.
Wir danken den Verantwortlichen der Stadt Mayen für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
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(Stand 2020)
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