Burg Falkenstein (Pfronten)

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Wissenswertes über Burg Falkenstein (Pfronten)

Lesezeit: 3 min

Die weithin sichtbare vom Felskopf des Manzenbergs aufragende Falkenstein ist Deutschlands höchstgelegene Burgruine auf 1277m. Anfangs noch castrum Phronten genannt, spiegelte sich der kühne Lageplatz bald bildhaft im neuen Burgnamen Falkenstein, der natürlich nichts mit der Falkenjagd zu tun hat.


Entgegen allen Behauptungen wurde die Burg erst kurz nach 1270 von Graf Meinhard II. von Tirol erbaut, der damals berechtigte Ansprüche auf das Erbe des letzten Stauferkönigs Konrad V. erhob. Als sich die Bayerischen Herzöge des Staufererbes bemächtigten, errichte Meinhard den Falkenstein als eine provokante Drohgebärde und eindrucksvolle Herrschaftsgeste in Richtung Herzogtum Bayern bzw. Füssen.


Die Burg hatte tatsächlich aufgrund ihrer schlechten Wirtschafts- und Wasserversorgung und ihrer extremen Höhenlage keinerlei militärstrategische Bedeutung. Von ihrem entlegenen Lageplatz aus konnte sie keinerlei Verkehrswege kontrollieren, zumal der Abstieg ins Tal damals Stunden dauerte. Sie war tatsächlich nur eingeschränkt nutz- und bewohnbar.


Schon um 1290 schloss Bischof Wolfhard von Augsburg mit Meinhard einen Pakt und ließ sich

mit der ungeliebten Burg belehnen. Ab 1310 saßen auf ihr augsburgsche Vögte bzw. Pfleger. 1565 beschwerte sich der damalige Pfleger Hans Breit, dass die Burg nicht mehr bewohnbar sei und er Sommer wie Winter im Stadel unterhalb der Burg wohnen müsse. Obwohl die Burg daraufhin notdürftig repariert wurde, war sie schon 1595 ein halb eingestürzter Steinhaufen.

Als 1646 die Schweden und Franzosen heranrückten, steckte die tirolische Landesregierung ihre eigene Burg in Brand, um sie nicht in feindliche Hände gelangen zu lassen.

1883 fasste König Ludwig II. den Entschluss, die Ruine durch ein noch imposanteres Burgschloss als Neuschwanstein zu ersetzen. 1884 wurde die Burgruine aufgekauft und ein neuer Burgwerg, 1885 eine Wasserleitung angelegt. Die immer knapper werdenden Finanzmittel bedingten immer bescheidenere Entwürfe, die durch den frühen Tod des Königs im Juni 1886 nicht mehr realisiert wurden. 1889 legte ein Blitzschlag die östliche Giebelwand mit ihren beiden Eingängen komplett ein.

In den 1920er/50er Jahren nahm man leider unsensible Mauerwerkssicherungen vor, die durch unsachgemäße Ergänzungen die Baugestalt beeinträchtigten.

Falkenstein bestand lediglich aus einem Festen Haus, das von einer schwächlichen Ringmauer umgeben war. Unterhalb der Burg, am Platz des Schlossangers, stand der Wirtschafts- bzw. Bauhof. Der Burgbrunnen lag weit unten im Bannwald, während sich die Burg notdürftig mit Sammelwasser aus Zisternen behelfen musste. Das Feste Haus hatte ursprünglich eine Länge von ca. 15m, wurde aber noch während der Erbauung um 3m nach Westen erweitert. Ursprünglich erhob sich der gesamte Bau ungewölbt, hatte ein niedriges, dunkles Erdgeschoß und darüber ein Zwischengeschoß mit Schlitzfenstern, in dessen Ostwand sich der Hocheingang öffnete. Im ersten Stock erstreckte sich die Halle, von deren Wohnkomfort noch einige große Fenster zeugen. Das Dachgeschoß enthielt sicherlich weitere Wohn- und Schlafräume.

Zu einem späteren Zeitpunkt, vermutlich um 1300 durch Bischof Wolfhard, wurde die Halle mit einem dreijochigen Kreuzgratgewölbe versehen.

Die Burgruine wird 1999-2001 durch den Eigentümer und der Gemeinde Pfronten mit Unterstützung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, des Landkreises und bezirks unter der Leitung des Büros für Burgenforschung Dr. Zeune behutsam saniert.

Zugang:
Anfahrt gegen geringe Gebühr (3,00€) bis Parkplatz unter dem Burghotel zu folgenden Zeit möglich:
Auffahrt: viertel nach bis zur vollen Stunde / Abfahrt: volle Stunde bis viertel nach
Ansonsten gibt es einen Fußwanderung vom untersten Parkplatz aus oder einen steilen Aufstieg von der Schlossangeralp

Quelle: Infotafeln an der Burg

Eintrittspreise
Öffnungszeiten
jederzeit zugänglich
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