Spanien
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Nichts zeigt uns den Glanz der vergangenen Nasridenzeit so wie die Alhambra, die rote Burg auf einem Hügel über der andalusischen Stadt Granada – kaum eine Touristenattraktion in Europa wird so oft besucht.
Wahrscheinlich war dieser Hügel schon in vorrömischer Zeit besiedelt und als die Mauren Südspanien eroberten, bauten sie an diesem strategisch wichtigen Platz eine Burg. Im Jahr 1238 verlegte der erste Nasridenherrscher seinen Herrschaftssitz hierher und begann mit dem Bau einer Festung. Seit dem 09. Jahrhundert stand hier eine Zitadelle, die Alcazaba, die nun verstärkt wurde. Der fast 27 Meter hohe Torre de la Vela und der Torre del Homenaje wurden errichtet und auch ein Palast wurde gebaut. Unter Mohammed II. (1273-1302) und seinem Sohn Mohammed III. (1302-1309) entstanden das öffentliche Bad und eine Moschee. Heute befindet sich dort die Kirche Santa Maria.
Unter dem Emir Yusuf I. (1318-1354) erreichte das Reich der Nasriden seinen wirtschaftlichen und kulturellen Höhepunkt. Er
und sein Nachfolger Mohammed V ließen den größten Teil der noch heute erhaltenen Gebäude bauen. Die Anlage war das bedeutendste politische und aristokratische Zentrum des islamischen Westens seiner Zeit. Der Palastbereich umfasst mehrere rechteckige Innenhöfe von großer Schönheit mit zahlreichen Brunnen, umgeben von den Wohnräumen der nasridischen Herrscher und ihrer Bediensteten. Die Alcazaba und die Paläste der vorheriger Nasridenkönige wurden überbaut und erweitert. Das Tor der Gerechtigkeit enstand, wie auch der Comares-Palast mit dem Thron im Botschaftersaal und dem Goldenen Zimmer, mit seiner im Mudéjarstil geschnitzten und bemalten Holzdecke und mit dem Myrtenhof, in dessen Wasserbecken aus Marmor sich der Palast spiegelt. Der Löwenhof mit seinem 12 Löwen ist nach den Restaurierungen der letzten Jahre wieder das beliebteste Photomotiv.“Selig ist das Auge, das diesen Garten der Schönheit sieht“ heißt es in dem Gedicht, welches am Brunnenrand graviert ist. Heute ganz aus Marmor, gab es es hier früher einen Garten.Im November 1491 verließ der letzte maurische Herrscher Mohammad XII., auch Boabdil genannt die Festung und übergab sie den Reyes Católicos, Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón. Damit fiel die letzte Bastion der Mauren in Spanien. Ihr Enkel Karl Karl V. ließ einige Gebäude abreissen und errichtete an ihrer Stelle einen Renaissancepalast. Er wollte seine Regierungssitz hierher verlegen, doch fertig gestellt wurde der Palast nie. Karl verbrachte hier nur wenige Tage.
Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg begann der Verfall der Festung, sie fiel in einen Dornröschenschlaf aus dem sie erst im 19.Jahrhundert wieder geweckt wurde. Daran war ein amerikanischer Schriftstelle nicht ganz unschuldig. Die Wiederentdeckung und Restaurierung der damals schon verfallenden Burg verdanken wir zu einem grossen Teil Washington Irving mit seinem Buch „Erzählungen von der Alhambra“.
Neben der Festung sollte man sich unbedingt auch den etwas oberhalb gelegenen Sommerpalast Generalife aus dem 13. Jahrhundert anschauen. Mit seinen Patio de la Acequia, dem Wasserbeckenhof mit einem fast 48 Meter langen, leise murmelnden Wasserbecken umrahmt von Myrtensträucher, Orangenbäume, Zypressen und Rosen fühlt man sich dem Paradies ganz nah. Die arabischen Gärten des Generalife wurden neben der Alhambra von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Tip der Redaktion: Wer einmal auf der Alhambra übernachten möchte, dem sei der Parador Granada empfohlen. Es empfiehlt sich aber sehr frühzeitig zu reservieren, denn er ist der beliebteste und damit am meisten nachgefragte der 93 spanischen Paradores.
1. April bis 14. Oktober:
Montag bis Sonntag: von 08:30h bis 20:00h
Vom 15. Oktober bis dem 31. März
Montag bis Sonntag: von 08:30h bis 18:00h
Die Alhambra bleibt am 25. Dezember und 1. Januar geschlossen.
Es gibt auch diverse Abendöffnungszeiten.
Wichtige Informationen
Der Eintritt zu den Nasridenpaläste ist nur während des auf der Karte angegebenen Zeitraums möglich.
Eintrittskarten für die Alhambra sollte man im Vorfeld online kaufen!