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Im Süden Portugals erstreckt sich von den Ufern des Flusses Tejo bis zur Algarve die Provinz Alentejo. Zwischen Spanien an seinen östlichen Grenzen und den Ufern des Atlantik im Westen erstreckt sich auf fast einem Drittel der Gesamtfläche Portugal eine dünn besiedelte Region mit ländlichen Charakter und einem reichem historischen Erbe.
Quinta da Esperança befindet sich in Cuba, Bezirk Beja, Baixo Alentejo, Portugal. Es ist ein Herrenhaus aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Seine Existenz ist bereits Mitte 1595 nachweisbar.
Die Familie Sebolinhos de Barahona
Mit vier Stockwerken und mehr als 200 Räumen wurde es von der Familie Sebolinhos de Barahona errichtet, einer einflussreichen Familie der Region, die das ganze Gebiet um es herum in eines der größten Weizenfelder des Alentejo, und, warum nicht sagen, Portugals, verwandelte, indem sie ab 1750 das Morgado da Esperança schuf.
Nach mehreren Ehen mit anderen portugiesischen Familien und sogar aus anderen Teilen der Welt stammend, wird der
Titel des 1. Grafen von „Esperança“ durch ein Dekret des Königs D. Luis I. von Portugal im September 1878 geschaffen, womit eine Grafschaft von fünf Generationen von Grafen und Viscounts beginnt, die bis heute bestehen.Königliche Besucher
Das Anwesen hatte im 19. Jahrhundert als Adelssitz das Privileg, drei Mitglieder der portugiesischen Königsfamilie zu beherbergen: Königin D. Maria II, König D. Pedro V und König D. Luís, auf ihren Reisen in die Stadt Beja, sowie Gäste anderer Königshäuser, wie König Umberto von Italien, empfangen zu haben.
Das Haus wurde 2015 von einem portugiesischen Ehepaar erworben und befindet sich derzeit in der Restaurierungsphase. Auf der Grundlage von Fotos, Dokumenten und Zeugenaussagen werden alle Zimmer und die umliegenden Gärten renoviert, so dass sie so nah wie möglich an dem Bild sind, das sie in ihrem goldenen Zeitalter hatten: Ende des neunzehnten Jahrhunderts.
Ein Herrenhaus im Baixo Alentejo aus der Mitte der 1900er
Zu sehen sind derzeit 26 Zimmer, darunter die schöne Kapelle, neben anderen besonderen Ausstellungsstücken im Gebäude, wie Dutzende von Kacheltafeln, mit Fresken bemalte Wandräume, eine Kapelle mit Joanina-Schnitzereien – vergoldeten Holzschnitzereien – und Ölgemälden, eine funktionale Noria – eine Art Schöpfrad zur Wasserentnahme aus dem Keller, Aquädukte und andere historische Kuriositäten. In den Ausstellungsräumen findet man Informationen zu der Geschichte der Quinta da Esperança, der Geschichte der königlichen Besuche, vor allem des Besuchs von D. Pedro V, die Familiengeschichte und Photos des deutschen Fotografen Fritz Henle.
Ein Ort, der einen erleben lässt, wie man in einem Herrenhaus im Baixo Alentejo in der Mitte der 1900er Jahre lebte.
Wir danken den Verantwortlichen der Quinta da Esperança für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.