Ruine Dürnstein

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Burg Dürnstein by captain.orange (CC BY-SA 3.0; cropped, sharpened, recoloured)
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Wissenswertes über Ruine Dürnstein

Lesezeit: 4 min

Auf einem felsigen Vorsprung, 150 Meter über der Donau erheben sich die Reste der stolzen Burg Dürnstein. Weithin sichtbar ist diese Ruine ein Ort von historischer Bedeutung und noch heute ein beliebter Aussichtspunkt in der Wachau und wer den 20 minütigen Aufstieg nicht scheut, wird mit einem sagenhaften Panoramablick ins Donautal belohnt.


Ob ihr bekanntester Besucher, wenn auch nicht so freiwillig wie die vielen Touristen die heute den Weg wagen, war Richard Löwenherz, der englische König und Herzog der Normandie, welcher an diesem Ort in den Jahren 1192 bis 1193 gefangen gehalten wurde.


Erbaut wurde die Burg unter einem ehemals bayrisch – sächsischen Geschlecht, den Kuenringern. Sie standen in Dienst der Babenberger Herzöge, welche vor den Habsburgern die Markgrafen und Herzöge in Österreich stellten. Als Gründer der Oberburg gilt Hadmar II. von Kuenring, im Jahr 1157 wird er urkundlich erwähnt.

Das Gebiet hatte schon sein Großvater Azzo von Kuenring um 1050 erworben,

der Ort war günstig gewählt, ließ sich hier doch eine Straßensperre und Mautstelle an dem wichtigen Handelsweg entlang der Donau einrichten. Als Vogt des Klosters Tegernsee wusste er von der vermutlich schon seit dem Beginn des 11. Jahrhunderts hier stehenden hölzernen Burg des Klosters.

Als erstes entstanden ein kleiner Palas, der Bergfried und eine Burgmauer, später dann die Oberburg. Die Burg galt als eine modernsten und stärksten Festen an der Donau in ihrer Zeit. Die Bauarbeiten lagen in den Jahren 1140 bis 1146. Das man ein eigenständiges Wohngebäude, den Palas baute, war eine architektonische Neuerung, bis dahin lebte man auf Burgen im zuweilen zugigen Bergfried. Stadt und Burg wurden mit zwei langen zinnenbewehrten Mauern verbunden.

Die Burg blickte auf eine fast 50 jährige Geschichte zurück, als sie ihren berühmtesten Bewohner erhielt und deshalb auch im Jahr 1192 das erste Mal namentlich genannt wurde. Richard Löwenherz hatte nach der Belagerung Akkons den Babenberger Herzog Leopold V. beleidigt. Als der englische König aufgrund widriger Umstände als Pilger verkleidet auf dem Landweg nach England zurückkehren musste, wurde er in Österreich erkannt, gefangen genommen und hier auf der Burg 1192 inhaftiert. Die Haft war allerdings nicht in einem feuchten Kerker, bei Wasser und Brot, sondern durchaus komfortabel. Die Sage, dass der treue Sänger Blondel nach seinem Herrn suchte und hier fand, als er Richards Lieblingslied vor der Burg anstimmte, und dieser mit der zweiten Strophe antwortete, gehört in den Bereich der romantischen Geschichten und wurde wohl erst später von Troubadouren des Mittelalters erfunden um ihre Erzählungen mit der nötigen Dosis “Herzblut” zu versehen.

Nachdem sich Leopold V. und der deutsche Kaiser Heinrich VI. mit Richard Löwenherz auf die Zahlung eines Lösegeldes in Höhe von 150.000 Mark Silber geeinigt hatten, wurde der König nach Burg Trifels überstellt. Als das Geld gezahlt war, reiste er weiter in sein Königreich, um es von seinem Bruder John zurückzuerobern. Heute kennt man diese Geschichte vor allem aus der Sage von Robin Hood.

Hadmar II. von Kuenring nutzte seinen Anteil für den Ausbau von Burg und Stadt Dürnstein, der Herzog Leopold ließ von seinen 23,3 Tonnen Silber unter anderem die Wiener Neustadt errichten. Sein Ruf war allerdings ruiniert, denn Kreuzfahrer standen unter dem Schutz der Kirche. Papst Coelestin III. ließ ihn exkommunizieren.

Die Kuenringer konnten ihren Machtbereich vergrößern und im Jahr 1228 wurde ein Heinrich von Kuenring oberster Landmarschall von Österreich. Er rebellierte gegen den Herzog Friedrich II, welcher die Burg Dürnstein 1231 eroberte und Teile zerstörte, unter anderem den Bergfried. Die Familie wurde zwar zwei Jahre später wieder begnadigt, doch sie blieb auch die nächsten zwei Jahrhunderte rebellisch. 1295 gegen Albrecht I. von Habsburg und 1458 gegen Kaiser Friedrich III., dieser belagerte und eroberte Stadt und Burg.

Die Truppen des ungarischen Königs Matthias Corvinus beschädigten die Burg in den Kämpfen in den Jahren 1476 bis 1477 erheblich, sie wurde aber wieder in Stand gesetzt.
Ab dem 16. Jahrhundert wird Dürnstein zunehmend vernachlässigt, bis sie im Jahr 1645 im Dreißigjährigen Krieg von schwedischen Truppen zerstört wird. Diesmal wird die Burg nicht wieder aufgebaut, man bevorzugte das in der Stadt liegende Schloss.

Die Ruine und der umliegende Wald sind noch heute im Besitz der Familie Starhemberg. Ein Modell der Stadt und der Ruine können Sie im Stift Dürnstein besichtigen.

Die Ruine Dürnstein liegt an einer der 14 Etappen des Welterbesteiges Wachau. Mehr Informationen zu dazu finden Sie hier.

Auf einem Themenweg rund um die Ruine Dürnstein erleben Sie nicht nur Geschichte, sondern erwandern auch einige der schönsten Natur- und Kultur-Aussichtspunkte der Wachau. Zudem bietet der Themenweg Plätze, die besonders zum „Seele baumeln“ einladen.

Wir danken der Gemeinde Dürnstein für ihre Unterstützung.

Photo Credits (used under CC BY 2.0; cropped, sharpened & recoloured original)
Burg Dürnstein by captain.orange

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ganzjährig frei zugänglich
Öffnungszeiten
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