Sachsen
Deutschland
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Die erste urkundliche Erwähnung der Radeberger Burg erfolgt 1289. Friedrich der Kleine will seine Besitzungen, darunter „Castrum Radberch infeudatum“ mit dem böhmischen König Wenzel II. tauschen.
Die Hauptburg auf einem Kegel aus Lausitzer Granit (Zweiglimmergranodiorit) bestand aus einem steinernen Wohnturm (Grundriß) mit fünf Stockwerken, dem 70 Ellen (ca. 40m) hohen Bergfried und zwei weiteren Gebäuden. Eine Mauer von zwei Meter Dicke umschloss den dreieckigen Burghof. Eine zweite Mauer umschloss die Burg mit dem Zwinger.
Zum Schutz des Zuganges erhielt sie den „Eulen- oder Hungerturm“, dessen Reste heute noch begehbar sind. Der angestaute Schlossteich und die Röder schützten die Burg zusätzlich.
1391 – die Pulsnitz wird für über 250 Jahre Grenze zwischen Böhmen und Sachsen. Radeberg erhält damit strategische Bedeutung.
1414 – „Der Vogt zu Radeberg, Hans Flachs, legt in Dresden Rechnung über die Einkünfte von Schloss und Vorwerk Radeberg ab“ – die älteste Rechnung des Amtes Radeberg
1463 – Kurfürst Friedrich der Sanftmütige sucht im
Radeberger Schloss Schutz vor der Pest.1543 – Herzog Moritz läßt die Burg durch Hans von Dehn-Rothfelser zum Jagdschloss Klippenstein ausbauen.
1546 – Abschluß des Schlossbaus. Die Kosten beliefen sich auf 3240 Meißner Gulden, 17 Groschen, 3 Pfennige. Es entstand eine repäsentative Dreiflügelanlage mit charakteristischen Renaissancegiebeln und Zwerchhäusern.
Die schwertseitig angelegte Reitertreppe 2 mit niedrigen und sehr tiefen Stufen führt vom unteren Schlosshof zur höher gelegenen Hauptburg – sie ermöglichte das Reiten bis in den oberen Hof.
In der „Vorburg“ befanden sich ein Stall für 25 Pferde, Unterkünfte und der Getreidespeicher. Mit seinem Erscheinungsbild, und besonders mit den Baudetails von 1543-46, bildet das Radeberger Schloß bau- und kunstgeschichtlich ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Georgenbau und dem Moritzbau des Dresdner Schlosses.
1551 – auf Befehl von Kurfüst Moritz wird das Amtserbbuch erstellt
1554 – Kurfürst »Vater« August weilt auf Schloss Klippenstein
1590 – auf Befehl des Kurfürsten werden 120 Jagdhunde gehalten. Die Hundeställe befanden sich auf der anderen Röderseite, rechterhand des Jägerhauses. Die Hundestallbrücke ist noch erhalten.
1632 – Kurfürst Johann Georg entsendet „etzliche Mußquetire zur bewachung dero Schloßes Radebergk“ wegen der „herumstreifenden Croaten“
1641/42 – Instandsetzungen des Schlosses nachdem es im 30jährigen Krieg „von Völkern sehr verderblich ruinirt“
1715 – August der Starke befielt den Abbruch des Bergfrieds wegen Baufälligkeit. Die Steine werden zum Wiederaufbau nach dem Stadtbrand verwendet
1772 – großer Umbau der Hauptburg, die im Wesentlichen ihre heutige Gestalt erhält. Spätestens seit dieser Zeit wurde das Schloss hauptsächlich als Verwaltungsgebäude genutzt.
1856 – Bildung des Gerichtsamtes im Schloss
1879 – das Gerichtsamt wird Amtsgericht. Die Gefängniszellen befinden sich in der Vorburg
1945 – Umsiedlerfamilien werden im Schloss untergebracht
1952 – Auflösung des Amtsgerichtes, das Gebäude wird kommunal genutzt. Das Schloss dient kurzzeitig als Wanderquartier
1953 – Gründung des Heimatmuseums in einigen Räumen der Hauptburg. Weitere Nutzer waren ein Jugendclub, der Kindergarten, die FDJ-Leitung und die NVA zur Musterung.
1985 – Einsturz der Fürstentreppe auf 7m Länge, der Schuttkegel zerstört den unteren Hof.
1993 – die Stadt Radeberg wird Eigentümer des Schlosses. Beginn der umfangreichen, stufenweisen Sanierung.
Gründung des Vereins Schloss Klippenstein e.V.
Quelle: www.schloss-klippenstein.de
(c) Bilder: Peter Mauksch
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(Stand 2018)
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