Burg Kastellaun

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Schöner Blick aus der Luft © Burg Kastellaun
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Weg zur Burg © Burg Kastellaun
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Blick auf den Innenhof © Burg Kastellaun
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Luftbild © Burg Kastellaun
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Luftbild © Burg Kastellaun
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Burg mit Rapsfeldern © Burg Kastellaun
Karte
Wissenswertes über Burg Kastellaun

Lesezeit: 4 min

Die Sponheimer Burg zu Kastellaun


Die erste schriftliche Erwähnung Kastellauns stammt aus dem Jahre 1226. In einer von Graf Johann von Sponheim für das Stift Karden ausgestellten Urkunde werden die Brüder Gerhard und Hildeger von „Kestilun“ genannt. Heute spricht man von der „Sponheimer Burg“, da sie ursprünglich zum Besitz der Grafen von Sponheim gehörte, die zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert über das Gebiet zwischen Rhein, Mosel und Nahe herrschten.


Mit dem Bau der Burg wurde vermutlich um 1200 begonnen. Die dreieckige Gipfelfläche des Kastellauner Burgbergs hat eine Ausdehnung von 100 Metern maximaler Länge und 60 Metern Breite. An der Südspitze des Plateaus befand sich die Oberburg, die Unterburg nahm den nördlichen Teil ein. Zunächst wurde ein Gebäude in Holzbauweise errichtet, das später durch mehrere Steingebäude ersetzt wurde.


Der Bergfried entstand Anfang des 13. Jahrhunderts. Als Hauptturm der Kernburg war er das höchste und stärkste Bauwerk. Zunächst war die Nutzung der Burganlage

auf rein militärische Zwecke beschränkt. Dies änderte sich zu Beginn des 14. Jahrhunderts unter der Herrschaft Graf Simon II. von Sponheim und seiner Gemahlin Elisabeth von Valkenberg und Monschau. Sie wandelten die militärische Anlage nach und nach um in eine repräsentative Wohnburg.

Auch ein wirtschaftlicher Aufstieg ist Graf Simon II. zu verdanken. 1305 erteilte er Kastellaun das Stadtrecht und 1309 erwirkte er von König Heinrich VII. das Recht, einen wöchentlichen Markt abhalten zu dürfen, der bis heute immer mittwochs stattfindet.

Anno 1321 kam es zu einer langen Belagerung der Kastellauner Burg durch Balduin von Luxemburg, der bestrebt war sein Territorium auszudehnen. Auch die Sponheimer Grafschaft blieb vor seinem Machthunger nicht verschont, als er das Gebiet mit seinen Truppen heimsuchte.

Simons Gemahlin Elisabeth stammte ebenfalls aus dem Hause Luxemburg und war daher mit Balduin verwandt. Vielleicht war diese verwandtschaftliche Beziehung ausschlaggebend für ihr mutiges Handeln, mit dem sie Burg und Stadt vor der Zerstörung bzw. Übernahme durch Balduins Truppen bewahrte. Sie flehte um Gnade und Balduin stimmte einer friedlichen Einigung unter bestimmten Bedingungen zu.

Ein zweites Mal Residenz wurde die Kastellauner Burg erst wieder Ende des 16. Jahrhunderts unter Markgraf Eduard Fortunatus von Baden-Rodermachern. Die Sponheimer Grafen waren 1437 ausgestorben und das Erbe mit dem Amt Kastellaun an die Herren von Pfalz-Zweibrücken und die Markgrafschaft Baden gefallen, die es gemeinsam verwalteten. Nur kurz währte die Herrschaft des Markgrafen Eduard Fortunatus über Burg und Stadt Kastellaun. Getrieben von Verschwendungssucht und Maßlosigkeit versuchte er seiner ständigen Geldnot durch Betrügereien, Falschmünzerei und Freibeuterei Herr zu werden. Wegen Misswirtschaft von seinem Cousin Ernst Friedrich aus Baden-Baden vertrieben suchte er 1595 Zuflucht auf der Sponheimer Burg. Knapp 5 Jahre später fand er hier ein unrühmliches Ende, da er nach einem Trinkgelage im Treppenturm tödlich stürzte.

Das Ende der Kastellauner Burg kam im Jahr 1689 im sog. „Pfälzischen Erbfolgekrieg“: König Ludwig der XIV. von Frankreich machte Erbansprüche geltend, die ihn, als er sie nicht durchsetzen kann, zur Zerstörung der pfälzischen Burgen veranlasste. Nachdem sämtliche Wertgegenstände geplündert worden waren, wurde im März des Jahres der Bergfried gesprengt. Im Herbst kehrten die Truppen zerschlugen die Gewölbe und zündeten die gesamte Burganlage an. Auch die meisten Häuser der Stadt gingen in Flammen auf. Die Bevölkerung blieb nahezu unverletzt, da sie zwei Stunden Zeit zugebilligt bekam, um die Gebäude zu räumen. So ging der 17. September 1689 als „Hunsrücker Jammertag“ in die Geschichte ein.

Erst unter den Preußen erhielt die Burg wieder eine gewisse Wertschätzung, denn Denkmäler sollten erhalten werden. Der Staat selbst war dazu aber nicht in der Lage, und so wurde die Burg 1821 für 30 Reichstaler an einen Kastellauner Bürger versteigert. Er war verpflichtet, die Überreste der Burg bestehen zu lassen, aber nicht, sie zu unterhalten. Herab rutschende Schieferbrocken und Steine gefährdeten immer wieder die unterhalb gelegenen Häuser. Teure Sanierungsmaßnahmen waren notwendig, die aber privat nicht geleistet werden konnten. So kaufte die Stadt Kastellaun 1884 die Burg zurück. Die Sanierungsarbeiten beschränkten sich aber nur auf die Reste des Palas und des Wohnturms.

Anfang der 1990er Jahre wurden erneut Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Sie betrafen das gesamte Burggelände. Das Burggelände ist heute während der Öffnungszeiten frei zugänglich. Im Bereich der Unterburg befindet sich die „Taverne“ (Restaurant) und das Haus der regionalen Geschichte (Museum). Nähere Information finden Sie unter www.kastellaun.de/burg.

Wir danken den Verantwortlichen der Burg Kastellaun für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
Eintritt kostenlos
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Montag bis Mittwoch:
08:00h bis 17:00h

Donnerstag bis Sonntag:
08:00 bis 22:00h
(Stand 2020)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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