Burg Hayn

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Burg-Hayn_Gesamtansicht
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Burg-Hayn_Turmruine
Wissenswertes über Burg Hayn

Lesezeit: 4 min

Die Burganlage stammt mit ihrem ältesten, erhaltenen Teil aus dem 11. Jahrhundert. In der Baugeschichte dieser Anlage sind verschiedene Entstehungszeiten nachgewiesen. Die Brücke wurde erst 1783 aus Steinen gebaut. Vorher nahm eine leicht abwerfbare Holzbrücke ihre Stelle ein.


Neben der Brücke im Graben befinden sich zur Linken die wieder aufgebauten Überreste des ehemals zweistöckigen Torbaues, der bis 1790 den Burgeingang überspannte. Der Burggraben – früher zum Schutz der Burg mit Wasser gefüllt – wurde im Jahre 1967 in eine Grünanlage umgestaltet.


Der Besucher betritt die Burganlage über die Burgbrücke, danach steht man vor dem Runden Turm (Bergfried), der im 12. Jahrhundert erbaut wurde und noch vor 200 Jahren die fast doppelte Höhe hatte. Im Jahre 1792/93 ist er auf seine jetzige Höhe abgetragen worden, die Steine fanden Verwendung beim Bau der Chaussee von Dreieichenhain nach Sprendlingen. Der ursprüngliche Eingang lag ca. drei Meter hoch und war von außen nur über eine Leiter

erreichbar, danach gelangten die Burgbewohner im Inneren des Rundturmes in das mittlere Geschoß, in dessen Mitte eine kleine viereckige Öffnung den Einlaß in das mindestens zehn Mieter tiefe untere Geschoß bildete.

Neben dem Runden Turm (Bergfried) befinden sich noch die Überreste vom frühgotischen Staffelgiebel des Palas. Ein Aquarell von Anton Radl aus dem Jahre 1795 im Dreieich-Museum zeigt die Giebelwand noch in ihrem alten Zustand. Im Jahre 1816 stürzte der Staffelgiebel teilweise ein. Unmittelbar vor diesem befindet sich der Eingang in den Palaskeller, der früher als Lager (Weinkeller) diente. Über dem gemauerten Kellerbogen erhob sich einst eine zweistöckige Zwingermauer, die bis an den Bergfried herangeführt war. Dahinter stellte ein Balustradengang die Verbindung zwischen Palas und Bergfried her.

Nach dem Durchschreiten des Haupteingangs, der Pforte, gelangt der Betrachter in den Palas. In der Türwandung rechts befindet sich der Einschub für den Torbalken zum Verriegeln der Tür, ein Schritt weiter ein römischer Grabstein (2. Jahrhundert). Er wurde hoch oben auf der Turmhügelburg – als Zinnenstein vermauert – um 1605 von dem Isenburgischen Amtmann Weiprecht Schmidt entdeckt, von dort herausgebrochen und danach im Burggelände aufgestellt. Hinter der Tür zur linken Seite gelegen – heute versperrt – befinden sich die noch vorhandenen Reste einer steinernen Wendeltreppe, die in das Obergeschoß des Palas führte.

Durch einen schmalen Gang, der mehrere Nebenräume zur Rechten abschließt, gelangt der Besucher nun in den großen Saalraum (Kemenate) mit dem Kamin aus schmalen Sandsteinquadern. In dem vorderen, westlichen Teil befinden sich die Küche mit dem gemauerten Herdsockel und Abstellkammern. Etwas weiter – zur linken Hand – erhält man einen schönen Durchblick auf den hölzernen Treppenaufgang vor der Kirche, rechts nach Süden einen Blick auf die Stadtmauer und den Faselstall, früher als des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation Hundestall“ bezeichnet. Hier wurden im Mittelalter die für die Jagd benötigten Hunde – vornehmlich der weiße Bracke – gezüchtet. Der Plattenboden in diesem Teil des Gebäudes wurde zur Sicherung des Palaskellers und der Fundamente im Jahre 1937 in Zusammenhang mit einer Renovierung der Burg gelegt.

Die geschichtliche Entwicklung der Burg läßt sich kurz wie folgt skizzieren: aus einer mächtigen, 25 Meter hohen steinernen Turmburg der Herren von Hagen entstand die erste weiträumige Burganlage der Hagen-Münzenberger (1075-1255). Nach deren Aussterben im Jahre 1255 erbten die Falkensteiner die gesamte Herrschaft Hain. Als dieses Geschlecht 1418 ebenfalls im Mannesstamme erlosch, kamen Burg und Stadt an verschiedene Herren, doch hatten die Grafen von Isenburg sich den größten Anteil gesichert. Seit dem Jahre 1486 besaßen sie fünf Sechstel, die Grafen von Hanau dagegen nur ein Sechstel von Burg und Stadt. Erst ab 1710 waren die Isenburger die alleinigen Besitzer der Burg, die auch bei der Standesherrschaft Isenburg-Birstein verblieb, nachdem die Isenburgischen Lande 1816 an Hessen gefallen waren. Im Jahre 1931 ging die gesamte Burganlage durch Ankauf in den Besitz des Geschichts- und Heimatvereins über.

Vielen Dank für die freundliche Unterstützung durch Gernot Schmidt / http://www.dreieichenhain.de/

© Text: Copyright 2008 Gernot Schmidt
© Foto: Copyright 2005 Eberhard Morell

Eintrittspreise
Der Eintritt in das Dreieich-Museum ist frei.
Das Museum freut sich über eine Spende.
Öffnungszeiten
Museum:
Montag bis Freitag vormittags nach Voranmeldung

Samstag 14:00h bis 18:00h
Sonntag 11:00h bis 18:00h

Burg:
jederzeit zugänglich
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