Lesetipp: „Krone des Himmels“ von Juliane Stadler

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Der Glanz des Mittelalters, die Gewalt der Kreuzzüge, die Macht der Liebe

Der Debütroman der Autorin Juliane Stadler nimmt uns mit ins 12. Jahrhundert. Eine Zeit, in der sich Europa im Griff der Kreuzzüge befindet.

Wir begegnen den Helden des Romans, der Handwerkstochter Aveline und Étienne, einem jungen Adeligen. Aveline, die sich Freisprechung von einer Sünde in Jerusalem verspricht, schließt sich als Bogenschütze verkleidet dem dritten Kreuzzug an. Étienne flieht vor seiner Familie und sucht seine Bestimmung.

Das Schicksal führt die beiden im Heiligen Land zusammen - doch ihre Liebe wird auf eine schwere Probe gestellt ...

Piper Verlag (gebundenes Buch)
Historischer Roman
ISBN: 978-3492070546
Ersterscheinung: 01.09.2021

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Die Geschichte von Aveline

Zwei Menschen auf ihrem Weg ins Heilige Land, beide haben "ihr Päckchen zu tragen".

Aveline - die nach einer schrecklichen Erfahrung und Tat, halb verhungert auf eine Pilgergruppe trifft, von ihnen aufgenommen und von einem mitreisenden angelsächsischen Bogenschützen zur Bogenschützin ausgebildet wird, oder wie er es ausdrückt" Von einer Taube in einen Falken“, erlebt einen kurzen Moment des Glücks. Doch die Umstände sind gegen sie und so landet sie als Mann verkleidet unter dem Namen Avery im Tross eines Ritters und schließt sich einer Gruppe Bogenschützen an, das Ziel Jerusalem immer vor Augen. Auf dem Weg zu Land warten mannigfaltige Gefahren, doch endlich gelangt sie nach Akkon.

Die Geschichte von Étienne

Étienne ist der nachgeborene Sohn eines Adligen, doch aufgrund einer Missbildung am Bein wird er von seinem Vater verachtet. Als er die Erniedrigung nicht mehr ertragen kann, flieht er aus seinem Zuhause und fällt gleich auf den erstbesten Strolch herein, der ihn beinahe umbringt. Der umherreisende Wundarzt Caspar - Typ Brummbär mit weichem Herz - rettet ihm das Leben und nimmt ihn als Gehilfen auf. Als sie dem Kreuzfahrer Graf Guillaume das Leben retten, bietet er ihnen an ihn ins Heilige Land zu begleiten und seine Soldaten medizinisch zu versorgen. Caspar und Étienne reisen ab Marseille mit dem Schiff - eine Erfahrung die mit heutigen "Kreuzfahrten" so gar nichts gemein hat.

Im der seit dem Sommer 1189 von den Christen belagerten Hafenstadt Akkon treffen Aveline und Étienne dann endlich aufeinander.

Der Bösewicht

Zu einer spannenden Geschichte gehört natürlich auch ein Antagonist. Das das Leben schwer und gefährlich ist, reicht nicht für einen Spannungsbogen über 700 Seiten. Hier sind es aber nicht die muslimischen Verteidiger der Stadt Akkon, die Bösen findet man unter seinesgleichen: Der französischen Ritter Coltaire de Greville hatte Aveline seinerzeit vergewaltigt. Wird er sie trotz ihrer Verkleidung wiedererkennen? Nun, die Antwort ist leicht zu erraten...

Einer stirbt...

Die Protagonisten treffen im Laufe des Buches auf verschiedene historische Persönlichkeiten. Kaiser Friedrich Barbarossa - in dessen Heer Aveline dient - stirbt auf dem Weg am 10. Juni 1190 im Fluss Saleph in der heutigen Südosttürkei und erreicht weder Akkon noch Jerusalem. Ein großer Teil seines Heeres kehrt demoralisiert auf dem Seeweg nach Hause zurück. Die verbliebenen Kreuzfahrer erreichten unter Führung von Friedrichs Sohn im Oktober 1190 die Stadt Akkon und schlossen sich den christlichen Belagerern an.

...Zwei streiten

Das Verhältnis der Könige Philipp von Frankreich und Richard (Löwenherz) I. von England war gelinde gesagt schwierig, keiner traute dem anderen wirklich. Das Philipp seine vorzeitige Abreise nach Frankreich mit gesundheitlichen Problemen erklärte, glaubt ihm keiner, man vermutete er wolle sich einen Vorsprung sichern. Auf Richards Ländereien in Frankreich hatte er schon lange ein Auge geworfen.

Die Belagerung der Stadt Akkon wird detailreich und sowohl aus Angreifer wie aus Verteidiger Sicht erzählt. Hunger, Wassermangel, Krankheiten - Étienne und Aveline, als Angehörige des einfachen Heeres sind immer mitten im Geschehen.

Man merkt, dass die Autorin die Recherche vor Ort genutzt hat, um tief in die Geschichte einzutauchen. Sie konnte auf den Spuren des Barbarossaheeres wandeln und während einer Israelreise Akkon und Jerusalem besuchen. Von einer Archäologin kann man erwarten, dass historischen Ereignisse zuverlässig korrekt wiedergegeben werden. Ihre neue Rolle als Autorin hat es ihr darüber hinaus erlaubt die nicht überlieferten Lücken mit Fantasie zu füllen.

Ein großartiges Buch

Geschichte in allen Facetten zum Leben erwecken, darum geht es in diesem Roman. Dass die Geschichte von Aveline und Étienne bis zu ihrem Treffen in Akkon parallel und abwechselnd in kurzen Kapiteln erzählt wird, gibt dem Buch eine große Dynamik. Man mag das Buch gar nicht aus der Land legen. Die Kapitel über die muslimischen Verteidiger unter Baha ad-Din Karakush lassen den Leser auch in deren Welt und Vorstellungen eintauchen.

Wenn diesem packend erzählten Debütroman noch weitere Bücher in ähnlicher Qualität folgen, freuen wir uns schon jetzt auf weitere fesselnde Romane.
Suchen Sie sich ein bequemes Sofa, nehmen Sie sich eine Kanne (oder zwei) voller Tee und zusammen mit diesem Buch liegt ein perfektes langes Lesewochenende vor Ihnen.

Über die Autorin:
Juliane Stadler studierte in Heidelberg Frühgeschichte, Archäologie und Alte Geschichte und promovierte über keltische Bestattungssitten. Mit „Krone des Himmels“ legt sie ihren ersten Roman vor, für den sie auf Reisen entlang der Kreuzzugsroute Barbarossas und im Heiligen Land recherchierte. Zusammen mit ihrem Mann und zwei Söhnen lebt sie in der Domstadt Speyer.

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