Sachsen
Deutschland
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Burg Stein ist eine in Teilen noch spätromanische Burganlage im wild romantischen Zwickauer Muldetal. Durch zahlreiche Restaurierungsarbeiten wurde die Burg zu neuem Leben erweckt und erstrahlt nun im Glanz alter Zeiten.
Um 1200 erbaut, schützte die ehemalige Wasserburg Stein den Herrschaftssitz Hartenstein und sicherte gleichzeitig den Flussübergang. Selten findet man eine so klar erhaltene Burganlage. Die Struktur wie aus dem Lehrbuch: Palas, Burghof, Kapelle und Bergfried werden von doppelten Ringmauern, Wassergraben und Wall geschützt.
Der Palas ist auf einer starken Rundbastion errichtet, die vermutlich die Toranlage der Niederburg deckte. Bemerkenswert ist eine starke Eichenholz-Tür mit Kerbschnitzornamenten aus der Zeit um 1500. Eine um die 600 Jahre alte Wendeltreppe aus Weißtanne verbindet die Palas-Geschosse.
Unter dem 50 Meter hohen Bergfried mit Hocheingang stand eine Burgkapelle, ein spätgotischer einschiffiger Bau mit einem großen spitzbogigen Maßwerkfenster. 1844 brannte sie ab, wurde notdürftig instandgesetzt und 1886 wegen Baufälligkeit abgetragen. Noch heute erinnern Reste der Türgewände aus Hilbersdorfer
Porphyr an die kleine Kapelle.Den Bergfried ergänzte man im 16. Jahrhundert durch einen Aufbau. Diesem Aufsatz sind vier kleine Giebel mit Kielbogendächern vorgeblendet. Im Inneren ist eine Blockbohlen-Wächterstube mit Schießscharten erhalten. Von dort aus hatte man Blickkontakt zur Burg Hartenstein. Im 18. Jahrhundert krönte man den Bergfried mit einer barocken Haube. Die baulichen Verhältnisse erlauben es leider nicht den Bergfried in eine Führung zu integrieren.
In der Oberburg befindet sich ein kulturhistorisches Museum, das die Geschichte(n) der Burgen Hartenstein und Stein präsentiert.
Eine Führung durch das Burgmuseum ist ein Erlebnis. Sie erfahren einen Zeitsprung ins 13. und 14. Jahrhundert. Die Burg mit ihren baulich kaum veränderten Räumlichkeiten lässt den Besucher die Enge und Dunkelheit eines mittelalterlichen Wehrbaus spüren. Man erhält Einblicke in mittelalterliche Wohn- und Lebensbedingungen.
In der Ausstellung sind zahlreiche historische Waffen, Ringpanzer und Plattenharnische zu sehen. Beeindruckend ist die Sammlung der Rechtsaltertümer, zu denen ein Richtschwert und verschiedene Folterwerkzeuge gehören. Wissenswertes erfährt man über Junker Kunz von Kaufungen, der von 1448 bis 1450 mit Stein belehnt war und 1455 durch den „Altenburger Prinzenraub“ bekannt wurde.
1609 wurde in Hartenstein Paul Fleming, einer der bedeutendsten Lyriker der deutschen Barockliteratur geboren. Im Museum wird er vorgestellt.
Auch der Manschettenhans, im 17. Jahrhundert Hofnarr auf Schloss Hartenstein, erzählt ein Stück Hartensteiner Geschichte. Zu Lebzeiten war er so populär, dass man nach seinem Tode eine lebensgroße Holzfigur von ihm anfertigte. Jetzt wacht der Manschettenhans über die Burg Stein.
Vom oberen Burghof und dem Wehrgang genießt man großartige Blicke über die Burganlage und den Hartensteiner Forst.
Der spitze Rundturm der Unterburg, entstand vermutlich bereits im 14. Jahrhundert. Die Unterburg ist sonst jünger, sie wurde Mitte des 15. Jahrhunderts angebaut. Ursprünglich bildeten die drei Flügel der Unterburg, zusammen mit der Oberburg, einen nahezu viereckigen Burghof.
Nordwestlich der Burg Stein – oberhalb des Bahnhofes Hartenstein am Berghang – liegen die Reste einer noch gut erkennbaren mittelalterlichen Befestigungsanlage. Die Anlage wurde als Vorgängeranlage von Burg Stein vermutet und „Ur-Stein“ genannt. Neuere Forschung nehmen an, dass es eine mittelalterlichen Belagerungsburg war.
Wir danken den Verantwortlichen des Museum Burg Stein für Texte und Photos. Die Bildrechte liegen dort.
Mittwoch bis Sonntag geöffnet
Montag und Dienstag geschlossen
April bis Oktober:
9:00h bis 12:00h Führungen (mit Anmeldung)
13:00h, 14:00h, 15:00h und 16:00h Führungen (ohne Anmeldung)
Februar, März, November und Dezember:
9:00h bis 12:00h Führungen (mit Anmeldung)
13:00h, 14:00h und 15:00h Führungen (ohne Anmeldung)
Januar geschlossen
(Stand 2021)
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