Baden-Württemberg
Deutschland
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Die ehemalige Reichsburg Weinsberg bestand vermutlich schon im 10. Jahrhundert und war nach alter Überlieferung in den ersten Jahrzehnten des 11. Jahrhunderts Wohnsitz der Mutter Kaiser Konrads II, Adelheid, der Stamm-Mutter des salischen Kaiserhauses. Auch deren Enkel, Bischof Adalbero v. Würzburg, soll nach der Vertreibung aus seiner Bischofsstadt im Investiturstreit (1077/1080) auf der Burg Weinsberg gelebt haben.
Im Jahre 1140 wurde die Burg im Streit um die deutsche Königskrone Schauplatz eines erbitterten Kampfes zwischen den beiden Herrscherhäusern Welfen und Staufer.
Nach mehrwöchiger Belagerung errang König Konrad III., der erste König aus dem Hause der Staufer, in offener Feldschlacht einen überwältigenden Sieg über Welf VI., der zum Entsatz der Burg aus Bayern herbeigeeilt war. An die damalige Kapitulation der Burg knüpft die historische Begebenheit von den „Treuen Weibern von Weinsberg“, die freien Abzug erhielten und statt der erlaubten „persönlichen Habe“ ihre Männer aus der Burg trugen.
Ab 1150 residierten staufische Ministeriale auf der Burg,
die späteren „Herren von Weinsberg“. Die bekanntesten Mitglieder dieses im 15. Jahrhundert erloschenen Geschlechts waren Reichserbkämmerer Konrad IX. von Weinsberg (um 1370 – 1448) und Konrad, Erzbischof von Mainz und Kurfürst des Reiches (1390 – 1396).Im Bauernkrieg 1525 wurde die Burg zerstört und danach jahrhundertelang als Steinbruch benutzt. Die noch vorhandenen Ruinen wurden durch Justinus Kemer und dem im Jahre 1823 gegründeten Weinsberger Frauenverein vor weiterem Zerfall bewahrt und das Burgareal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
König Wilhelm I. von Württemberg schenkte 1824 dem Frauenverein Burg Weinsberg. Sie befindet sich heute noch im Besitz des Frauenvereins.
Von der Burganlage genießt der Besucher einen herrlichen Rundblick bis Löwenstein und Schwäbischen Wald. Der achteckige Turm, die Königsmauer mit den Namen von Fürstlichkeiten, die die Burg besucht haben, Wehrgang und Ringmauer, Bergfried und dicker Turm, die zahlreichen Inschriften des sogenannten „Steinernen Albums“ sind Zeugen einer geschichtsträchtigen Vergangenheit.
Unterhalb der Burg gibt es Parkplätze. Es gibt einen kurzen steilen Aufstieg über diverse Treppen und einen längeren über eine Strasse.
- Schmökern - wer sich Appetit anlesen möchte: "Straße der Residenzschlösser: Baden-Württemberg", "Baden-Württembergs Schlösser & Burgen" und "Schlösser und Burgen in Baden-Württemberg: Die 50 schönsten Ausflugsziele" sind sehr schön gemacht. Etwas allgemeiner (aber trotzdem lesenswert) ist der Merian-Band Baden-Württemberg.
- Geschenke? Neben der oben genannten Schlosscard ist ein schöner Wandkalender ein tolles Geschenk für Burgen- und Schlösserfans.