Meeresarchäologen von Vrak – Museum of Wrecks haben das Wrack von Äpplet (der Apfel), einem Kriegsschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt.
Die 1629 vom Stapel gelaufene Äpplet wurde von demselben Schiffbauer gebaut wie das Kriegsschiff Vasa ein Jahr zuvor. Messdaten, technische Details des Schiffs, Holzproben und Archivdaten bestätigen, dass es sich tatsächlich um die Äpplet, das Schwesterschiff der Vasa, handelt.
Die Meeresarchäologen von Vrak haben bereits mehrfach mit der schwedischen Marine zusammengearbeitet, um die Meerenge bei Vaxholm, einer Insel vor Stockholm, zu untersuchen.
Ein Wrack wird entdeckt
Im Dezember 2021 wurde dort ein riesiges Schiffswrack entdeckt. Teile der Seitenwände des Schiffes waren auf den Meeresgrund gesunken, aber der Rumpf war bis auf ein unteres Geschützdeck erhalten. Die heruntergefallenen Seitenwände wiesen Geschützpforten auf zwei verschiedenen Ebenen auf, was auf ein Kriegsschiff mit zwei Geschützdecks hindeutet.
Eine zweite, gründlichere Untersuchung wurde im Frühjahr 2022 durchgeführt. Bei diesen Tauchgängen wurden Schiffsdetails gefunden, die bisher nur in der Vasa zu sehen waren. Nach weiteren Proben und Analysen stellte sich heraus, dass das Eichenholz für das Schiff 1627 in der Gegend von Mälardalen, östlich von Stockholm, gefällt wurde – an der gleichen Stelle wie das Holz der Vasa nur wenige Jahre zuvor.
„Die Abmessungen, Konstruktionsdetails, Holzproben und Archivmaterial wiesen alle in dieselbe Richtung – erstaunlicherweise hatten wir das Schwesterschiff der Vasa, die Äpplet, gefunden“, sagt Patrik Höglund, ein weiterer maritimer Archäologe bei Vrak.
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Frühere Funde entpuppten sich als andere Schiffe
Im Jahr 2019 fanden die Meeresarchäologen des Vrak zwei Schiffswracks bei Vaxholm, die für Äpplet gehalten wurden.
Die damaligen Untersuchungen ergaben jedoch, dass es sich stattdessen um Apollo und Maria handelte, zwei mittelgroße Schiffe aus dem Jahr 1648. Die Archäologen gaben nicht auf und setzten ihre Suche fort.
Die Geschichte der Äpplet
König Gustav II. Adolf unterzeichnete 1625 einen Vertrag über den Bau zweier großer Kriegsschiffe – Vasa und Äpplet.
Das Schiff wurde von Hein Jakobsson entworfen, demselben Schiffbauer, der auch die Vasa fertiggestellt hatte. Er erkannte schon vor dem Stapellauf, dass die Vasa die falschen Proportionen hatte, was zu Instabilität führen konnte.
Daher wurde Äpplet breiter als die Vasa gebaut, aber die Konstruktion erwies sich dennoch als erfolglos. Der Bau großer Kriegsschiffe mit mehreren Geschützdecks war problematisch.
Als Schweden in den Dreißigjährigen Krieg in Europa eintrat, befand sich die Äpplet unter den Schiffen, die in Richtung Deutschland fuhren.
Das Schiff wurde im Dezember 1658 als seeuntüchtig eingestuft und im folgenden Jahr bei Vaxholm versenkt.
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