In der Lübecker Altstadt wurden hinter Decken- und Wandverschalungen jahrhundertealte Kunstwerke entdeckt. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude, 1997 geschützt, verbarg wahre Schätze hinter Holzplatten und Gipskarton. Beim Rückbau der Decken und Wände fanden die Besitzer überraschend kunstvolle Malereien: blumige Motive, eine gemalte Holzkassettendecke und Fragmente eines Flechtbands. Diese Funde zeugen vom einstigen Prunk des Dielenhauses.
Restaurierung enthüllt alte Malereien
Die Wände und Decken des Hauses waren in schlechtem Zustand und mit Holzplatten und Gipskarton verbaut. Glücklicherweise wurden die alten Farben und Putze nur übermalt und nicht entfernt. So entdeckte die Restauratorin Eileen Wulff zu Beginn des Rückbaus erste Farbschichten. Durch vergleichbare Motive aus Lübeck konnte sie die Schichten grob datieren: Renaissance um 1600, Barock nach 1750 und Jugendstil um 1900. Wulff identifizierte Motive wie Mauresken, Blumen und Schablonenmalerei.
Historische Deckenverzierungen
Im Obergeschoss des Vorderhauses kamen vollständige Farbfassungen zum Vorschein, die von der Bauforscherin Nina Krischke dokumentiert wurden.
Drei Hauptstile wurden identifiziert:
- Eine gemalte Holzkassettendecke mit blumigen Motiven.
- Schweifwerk-Ornamente und Fruchtgehänge auf angedeuteten Paneelen.
- Ein undeutlich erhaltenes Flechtband.
Erste Einschätzungen datieren die Deckenmalereien auf 1610-1650. Eine detaillierte Untersuchung der Farbschichten soll diese Datierung präzisieren.
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Baugeschichtliche Untersuchungen
Der Zusammenhang der Malereien mit der Baugeschichte des Hauses wird weiter erforscht. Das Gebäude war ursprünglich ein Dielenhaus und wurde ab etwa 1850 umgebaut. Die Bauforschung untersucht nun den Typus und die Nutzung des Hauses.
Mittels Dendrochronologie wird das Dachtragwerk detailliert analysiert. Holzproben werden entnommen und an der TH Lübeck ausgewertet, um das Fälljahr der Bäume zu bestimmen. Wie die Malereien nach der Forschung behandelt werden, bleibt offen.
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