Oktober 1493 Mailand befindet sich unter seinem Herzog Ludovico il Moro, auf dem Höhepunkt der Renaissance. Auch Leonardo da Vinci lebt und arbeitet in der Stadt, aber der geniale Künstler sitzt in der Klemme: eben dieser Ludovico Sforza, Herzog von Mailand ist sein wichtigster Auftraggeber.
Er fordert Leonardo auf, den Tod eines Münzfälschers in seinem Burghof schnellstmöglich aufzuklären. Sollte Leonardo dieser »Bitte« nicht nachkommen, könnte man seine nächtlichen Leichenstudien nicht länger geheim halten. In Sorge, an den Pranger gestellt zu werden, macht sich Leonardo an die Ermittlungen. Doch er ahnt schon bald, dass er mit der Lösung des Falls auch selbst in Verdacht geraten wird …
Der Bestsellerautor Marco Malvaldi erweckt das Mailand der Renaissance mit seinen Intrigen am Hof, den neuesten Errungenschaften des Kreditwesens sowie dem epochalen Streben nach Erkenntnis mit erzählerischer Kraft anschaulich zum Leben.
Mit spannenden Details und erfrischendem Humor zeigt er das Universalgenie Leonardo in einem neuen Licht.
Verlag C. Bertelsmann (gebundenes Buch)
Preis 20,00€
Historische Romane
ISBN: 978-3-570-10393-7
Ersterscheinung: 13.04.2021
Am 2. Mai 2019 jährte sich zum 500. Mal der Todestag eines der größten Genies der Menschheit: Leonardo da Vinci. Diesem besonderen Datum wurde auf die verschiedensten Wege Rechnung getragen, darunter auch mit diesem Buch dessen Veröffentlichung im italienischen Orginal im November 2018 erfolgte.
Wir begegnen Leonardo das erste Mal, ohne gleich zu wissen wer es da wagt entlang der Navigli-Kanäle zu eilen. Wie zufällig treffen wir auf diesen Mann in den Vierzigern, mit seinen langen rosafarbenen Gewändern, völlig in seine eigenen Gedanken versunkenen. Wir lernen schnell, er wohnt mit seiner Mutter und einem geliebten, aber etwas faulen jungen Mann in den Räumlichkeiten neben seiner Werkstatt, er isst kein Fleisch, er schreibt spiegelverkehrt und wartet offensichtlich dringend darauf für geleistete Dienste bezahlt zu werden.
Der Leser ist sich nun sicher, es ist Leonardo da Vinci, dessen Ruhm zu dieser Zeit bereits die Alpen überquert hat und bis ins Frankreich von König Charles VIII. vorgedrungen ist. Das politische Ränkespiel wird ausführlich behandelt, wobei der Schwerpunkt auf dem Bündnis Mailands mit dem französischen König Charles VIII. gegen das Königreich von Neapel liegt. Im Glauben, dass Leonardo eine neuartige und unbesiegbare Angriffswaffe in Planung hat, gerät der Erfinder mitten in diese Machenschaften. Der französische König schickt zwei Botschafter nach Mailand. Es wird ihnen neben der offiziellen noch eine geheime Mission anvertraut. Es ist allgemein bekannt, dass Leonardo seine kühnsten Projekte in ein Notizbuch einträgt, dass er unter seiner Tunika, nahe bei seinem Herzen, aufbewahrt. Dieses Buch soll beschafft werden.
Herzog Ludovico il Moro wartet ungeduldig, dass Leonardo endlich das von Ludovico in Auftrag gegebenen grandiose Reiterstandbild Francesco Sforzas voranbringt - es sollte übrigens nie über ein Modell hinauskommen. Die Handlung verdichtet sich, als im Schlosshof die Leiche eines Toten entdeckt wird und Leonardo soll herauszufinden, wer ihn getötet hat und warum er es getan hat. Der Herzog weiß: Die Schatten der Angst vor Pest und Aberglaube müssen schnell vertrieben werden. Der eigentlich vom Moro sehr geschätzte Hofastrologe prophezeit in eine nicht gewünschte Richtung.
Dieser außergewöhnliche historische Roman mit Krimielementen zeichnet sich von der ersten Seite durch die Originalität und die Frische des Erzähltones aus. Sehr ungewöhnlich ist, dass der Autor speziell den Leser des 21. Jahrhunderts anspricht und oft eine Brücke schlägt zwischen den damaligen Gepflogenheiten und dem, was heute passiert (die Geschichte mit den Hühnern im Haus ist zum Beispiel sehr amüsant). Durch die gründliche historische Recherche des Autors, bekommt der Leser auf etwas über 300 Seiten ein gutes Bild davon vermittelt, wie der Mailänder Hof Ende des 15. Jahrhunderts ausgesehen haben könnte.
Marco Malvaldi beschreibt die Figuren, die er in seine Geschichte einbezieht mit einer humorvolle Noten. Aber es sind wirklich sehr viele Personen. Das seitenlange Personenverzeichnis am Anfang des Buches kann einen schon einschüchtern. Aber es lohnt sich durchzuhalten.
„Der geheime Auftrag“ ist ein Roman, der alle Eigenschaften vereint, die man an einer historischen Lektüre normalerweise schätzt: Humor, historische Basis, Liebesintrigen, schnelle und bunte Dialoge, ein geheimnisvoller roter Faden, aber vor allem spannende Protagonisten. Neben Leonardo gibt es noch viele andere historische Figuren, unter denen Ludovico il Moro hervorsticht, intelligent und scharfsinnig.
Daneben gibt es weitere Figuren, wie Giacomo Trotti, der Botschafter des Herzogs von Ferrara, der sich in das Leben des Hofes einmischt und überall Ohren hat; Beatrice d'Este, Lodovicos Frau, scheinbar naiv, aber durchaus fähig, ihre Vorstellungen entschlossen auszudrücken; Galeazzo Sanseverino, Ludovicos Schwager, stark und entschlossen; Cecilia Gallerani, eine Frau von großer Kultur und Eleganz; die französischen Adligen und viele andere. Sie alle bewegen sich in einer historische Geschichte voller Intrigen und Wendungen, bereichert durch das künstlerische Genie Leonardos.
Aber jenseits der schwungvollen Erzählung ist dies ein gut dokumentierter Roman: Malvaldi hat viel studiert, um ein wahres Mailand der Sforza wiederzugeben, und vor allem, um die Figur des Leonardo da Vinci zu vertiefen. Man lernt ihn über sein Genie hinaus kennen, als Mensch in seinem täglichen Leben. Er bleibt zwar ein Genie ist aber auch bescheiden, ironisch und freundlich. Und manchmal ein wenig geistesabwesend, eine Eigenschaft, die bei Genies nie schadet, man erwartet sie geradezu.
Malvaldi nimmt uns mit seinem allwissenden Erzähler an die Hand, erklärt uns jede wesentliche historische Passage, erzählt uns komische Anekdoten und bringt uns zum Lachen. Auch mit einigen Kuriositäten - wer ahnt schon, dass am Hof der Sforza, am Tisch, um die fettigen Hände zu reinigen, Kaninchen gestreichelt wurden.
„Der geheime Auftrag“ ist, wie der Autor in den Schlussbemerkungen präzisiert, ein Roman und kein Geschichtsbuch: Viele der erzählten Fakten sind wirklich passiert und gut dokumentiert, aber die ganze Geschichte wird durch eine faszinierende Erfindung bereichert, die die Erzählung definitiv mitreißend macht.
Über den Autor:
Marco Malvaldi, geboren in der Toskana, hat Chemie studiert und arbeitete zunächst als Wissenschaftler. 2007 veröffentlichte er seinen ersten Toskana-Krimi mit dem Barbesitzer Massimo der »Bar Lume«, der sofort zu einem großen Bestseller wurde. Zahlreiche weitere erfolgreiche Bände folgten. Sein Roman über Leonardo da Vinci, für den der Autor jahrelang recherchierte, stand in Italien monatelang an der Spitze der Bestsellerlisten und fand auch international große Beachtung.
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