Die Normannen nehmen Fahrt auf – ab 18.September im Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim

Anzeige

Rund 300 hochkarätige Leihgaben haben sich in den letzten Wochen aus ganz Europa auf den Weg nach Mannheim gemacht, damit Sie diese ab 18. September in den Reiss-Engelhorn-Museen in der Sonderausstellung „Die Normannen“ bewundern können.

Erstmals widmet sich eine umfassende museale Präsentation der faszinierenden Geschichte der gefürchteten Nordmänner. Die Schau begleitet den beispiellosen Aufstieg der Normannen vom 8. bis zum 13. Jahrhundert, von Skandinavien bis ans Mittelmeer.

Plakat mit einem Ausschnitt des Teppich von Bayeux aus dem 11.Jahrhundert with special permission from the City of Bayeux
Plakat mit einem Ausschnitt des Teppich von Bayeux aus dem 11.Jahrhundert with special permission from the City of Bayeux

Wer waren die Normannen und was wollten sie?

Die Normannen waren Meister der Vernetzung und Wanderer zwischen den Kulturen. Auf diese Weise wurden aus einfachen Kriegern und kleinen Herren Kulturvermittler und mächtige Fürsten. Sie beeinflussten die Geschicke Europas – politisch wie kulturell – nachhaltig.

Ihrer facettenreichen Geschichte widmen die ReissEngelhorn-Museen Mannheim vom 18. September 2022 bis 26. Februar 2023 erstmals eine umfassende Sonderausstellung.

Die Schau vereint rund 300 hochkarätige Exponate mit aufwändigen Inszenierungen, virtuellen Rekonstruktionen und Mitmach-Stationen.

Die Besucherinnen und Besucher begegnen eindrucksvollen Persönlichkeiten – vom Wikingerführer Rollo über Emma von der Normandie – Ehefrau zweier Könige Englands und Mutter von zwei englischen Königen -, Wilhelm den Eroberer und „Kaiserin“ Mathilde oder Maud bis hin zu Roger II. von Sizilien und Konstanze von Hauteville – der letzten Angehörigen des Hauses Hauteville auf dem sizilianischen Thron. Die Ausstellung wird von der Bassermann-Kulturstiftung Mannheim und der Baden-Württemberg Stiftung großzügig gefördert.

Normannen, Nordmänner oder Wikinger?

Die „Männer aus dem Norden“ kamen häufig als Eroberer, doch sie verfolgten oft langfristigere Ziele. Sie integrierten sich in vorhandene Strukturen und verschmolzen gleichzeitig mit der lokalen Bevölkerung, veränderten diese aber auch.

Ihr Erfolg basierte auf hoher Mobilität, kultureller Flexibilität und Adaptionsfähigkeit sowie dem Drang, zu neuen Ufern aufzubrechen. So verbinden die Normannen – Männer wie Frauen, Mächtige wie einfache Leute – das nördliche Europa mit Italien und dem gesamten Mittelmeerraum. Zugleich führte ihr Weg über die Ostsee und durch Osteuropa bis ans Schwarze Meer.

Viking Raider Stone aus dem Museum of Lindisfarm Priory, Berwick upon Tweed © Historic England Archive
Viking Raider Stone aus dem Museum of Lindisfarm Priory, Berwick upon Tweed © Historic England Archive

Eine Ausstellung mit namhaften Unterstützern

Zahlreiche bedeutende Museen und Institutionen unterstützen das Projekt. Hochkarätige Leihgaben kommen unter anderem aus London, Paris, Stockholm, Barcelona, Palermo und dem Vatikan. Einzigartige Handschriften, seltene Textilien, Kunsthandwerk aus Gold und Elfenbein, Schmuck und Waffen machen sich auf den Weg nach Mannheim.

Darunter befinden sich wertvolle Pretiosen wie die Krone Rogers II., die Angelsächsische Chronik, der Viking Raider Stone aus dem Kloster Lindisfarne in Nordengland mit der ältesten bekannten Darstellung eines Wikingerangriffs im Jahr das 793 n. Chr. in Westeuropa. Außerdem finden sich in der Ausstellung eine der berühmten Schachfiguren von der Insel Lewis und der Krönungsmantel Friedrich II – dem „Staunen der Welt“.

Probieren Sie das Zeitalter der Wikinger doch mal aus.

Virtuelle Rekonstruktionen, Stop-Motion-Filme und Mitmach-Stationen lassen das Mittelalter lebendig werden.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Museumsverband „Réunion des Musées Métropolitains“ in Rouen und dem „Musée de Normandie“ in Caen. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse aus unterschiedlichen Fachrichtungen flossen direkt in die Präsentation und die dazugehörigen Publikationen ein.

Schon im Herbst 2020 fand anlässlich der Sonderausstellung eine Tagung mit dem Thema „Norman Connections. Normannische Verflechtungen zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer“ in den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen statt. Dieser Kongress stellte einen wichtigen Beitrag zur europäischen Normannen-Forschung dar.

Das Buch zur Ausstellung

Im Verlag Schnell und Steiner ist bereits der Essayband „Norman Connections – Normannische Verflechtungen zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer“ erschienen. Ein ausführlicher bebilderter Katalogband ist in Vorbereitung und folgt zur Ausstellungseröffnung.

Votivkrone Rogers II. © Bari, Museo della Basilica di San Nicola , Foto Beppe Gernone
Votivkrone Rogers II. © Bari, Museo della Basilica di San Nicola , Foto Beppe Gernone

Die Schau „Die Normannen“ ist vom 18. September 2022 bis 26. Februar 2023 im Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen – ab dem Sommer 2023 wird sie in Rouen und Caen zu sehen sein.´

Ort:
Museum Zeughaus der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
68159 Mannheim

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 11:00h bis 18:00h

Anzeige