Château de Brissac

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Château de Brissac, eines der vielen Schlafgemächer
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Wissenswertes über Château de Brissac

Lesezeit: 4 min

Bekannt als das höchste Schloss Frankreichs, wird Château de Brissac mit seinen sieben Stockwerken und 204 Zimmern auch „Riese des Loire Tals“ genannt.


In der Mitte des 15. Jahrhunderts kaufte der einflussreiche Minister des französischen Königs Louis XI. Pierre de Brézé die Ländereien von Brissac und baute dort eine mittelalterliche Burg mit starken Rundtürmen. Der Baustil war vermutlich streng, doch gab es einige Ausschmückungen, wie die bearbeiteten Giebel über den Maschikuli und den Dacherkern zeigen. Die zwei noch stehenden Türme sind das einzige, was heute noch von dieser Burg steht.


Im Jahr 1502 verkauft sein Enkel die Burg und die Ländereien an René de Cossé, einem Kämmerer von Charles VIII, welcher den Namen Cossé Brissac annimmt. Cossé Brissac ist eine der ältesten adligen Familien in Frankreich und seitdem das Schloss 1502 gekauft wurde, blieb es bis zum heutigen Tag im Besitz der Familie vertreten im Moment durch den 13. Herzog de Brissac.


Die

zweite Hälfte des 16.Jahrhunderts war sehr turbulent. In Frankreich tobten die Religionskriege zwischen Hugenotten und Protestanten. Als Charles II de Cossé das Chateau erbt, liegt es halb in Trümmern. Charles II war der Stadthalter von Paris für die Katholische Liga, öffnete aber Henri IV während der Belagerung der Stadt im Jahr 1594 die Stadttore, da er ihn als rechtmäßigen König ansah und verhindert so ein großes Blutvergießen. Daraufhin wurde er von Henri IV königlich belohnt, Brissac wurde zum Herzogtum erhoben und Charles Marshall und Pair de France, verbunden mit üppigen finanziellen Zuwendungen. Der Wiederaufbau beginnt 1601, man arbeitet rund um noch bestehenden Teil.

Neue Teile werden gebaut, alte teilweise abgerissen. Auf jeder Seite verschwindet die Hauptfassade hinter den dicken Wänden der Türme. Außerdem baute man in die Höhe, was ungewöhnlich in dieser Zeit war. Charles II de Cossé wollte ein Schloss mit einer perfekt symmetrischen Fassade mit einem höheren Mittelteil und später die Türme abreißen. Wie viele Menschen mit Visionen hoffte er noch viele Jahre Zeit zu haben, er starb aber vor Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 1621.

Sein Sohn und Nachfolger ließ die Arbeiten sofort stoppen, sein Ausspruch: „Ein halbfertiges neues Schloss in einer halbabgerissenen alten Burg“ ist überliefert. In diesem Zustand ist Château de Brissac noch heute. Der Mittelbau ist einer der höchsten in Frankreich. Bis zur Französischen Revolution wurde er noch von einer fünf Meter hohen Laterne mit einer vier Meter hohen Statue des Merkurs gekrönt.

Die Innenräume sind prächtig dekoriert. Im Grand Salon oder auch „Salon doré“ kann man einen monumentalen Kamin bewundern im Stil Louis XIII, dazu Gobelins aus dem Jahr 1782 mit dem Thema des Don Quichote und Portraits.
Im Eßzimmer bestaunt man die Decke mit bemalten Holzbalken und einen Balkon für das Orchester. Der Esstisch ist gedeckt, als würde man gleich Gäste erwarten.

Im ersten Stock befindet sich die Grand Gallerie, die mit ihren 32 Metern Länge ihrem Namen gerecht wird. Im Schlafzimmer Louis XIII fand eine historische Versöhnung zwischen dem Monarchen und seiner Mutter Maria de Medici im Jahr 1620 statt. Diese war nur temporär. In der Portrait Gallerie findet man ein Bild der Veuve Clicquot, welche eine Verwandte der Familie war. Ihre Enkelin war die erste Frau, die in Frankreich eine Erlaubnis zum Führen eines Automobils besaß und die erste, die einen Strafzettel für zu schnelles Fahren bekam. Beides ist hier ausgestellt.

Im zweiten Stock befindet sich ein kleines Theater mit 170 sitzen, gebaut am Ende des 19. Jahrhunderts von der damaligen Herzogin, einer begabten Sängerin.

Man verlässt das Schloss durch die alte Küche, die immer noch funktionstüchtig ist und kann noch an einer Verkostung der Weine des Hauses teilnehmen.

Quelle: http://www.chateau-brissac.fr/

Besonderheiten
Der schöne Park mit altem Baumbestand erstreckt sich hinter dem Schloss und bietet Gelegenheit für schöne Spaziergänge. Im Park befinden sich die Pferdeställe aus dem Jahr 1883. In ihnen wurde noch vor dem Chateau Elektrizität verlegt. Außerdem befindet sich das Mausoleum der Familie im Park über dem Fluss Aubance.

Es gibt einen 300 m langen unterirdischen Kanal aus dem 18. Jahrhundert, der den Besitz vor Hochwasser schützen sollte. Über die Jahrhunderte versandete er, doch nach fünf Jahren Arbeit ist er jetzt wieder zugänglich.

BesucherTipp
Wer mehrere Burgen und Schlösser der Region besuchen möchte, dem empfehlen wir den Kauf des City Pass D´Angers Val de Loire.

 

 

Eintrittspreise
Erwachsene : 12,00€
Kinder (8- 16 ) : 4,50€
Für Kinder unter 8 Jahren ist der Eintritt frei
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Vo 28.März 2020 bis Juni und September: 10:00h bis 12:00h und 14:00h bis 17:00h täglich außer Dienstags
Juli und August: 10:00h bis 17:00h täglich
Oktober: 10:30h bis 11:30h und 14:00h bis 16:30h täglich außer Dienstags
Letzter Einlaß 30 Minuten vor Schließung
November bis März: Während der französischen Weihnachtsferien und auch vom 22. März bis 31.März gibt es täglich außer Dienstags zwei Führungen um 14:00h und um 16:00h.

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
(Stand 2020)
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  • Reiseführer - während unserer Vorbereitung haben wir 4 Favoriten gefunden: Der für unsere Vorbereitung am besten geeignete Führer ist der Michelin: Schlösser an der Loire, gefolgt von den Kulturreiseführern "Tal der Loire (Dumont)". Als leichte Kost hatten wir immer den "Vis-a-Vis Loire-Tal (Dorling Kindersley)" griffbereit.
  • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
  • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
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