Château de Brézé

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Château de Brézé, Loiregebiet - Haupteingang
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Château de Brézé, Ansicht Torhaus
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Schloss de Brézé, Loire - Ansicht des Innenhofs
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Grabenanlage und Katakomben, Château de Brézé
Wissenswertes über Château de Brézé

Lesezeit: 4 min

Schloss de Brézé

Gebaut zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert, von großen Weinbaugebieten umgeben, gehörte das Château de Brézé für viele Jahrhunderte zur mächtigen Familie der Dreux-Brézé, bevor es durch Heirat zur Familie der Colberts gelangte, den Nachfahren des berühmten Finanzminister Louis XIV.


Die Existenz einer Befestigung in Brézé wird das erste Mal im Jahr 1063 berichtet, ein Jahrhundert später gilt es schon als bedeutendes Lehnsgut. Im Jahr 1302 teilt ein Geoffrey de Brézé seine Güter und seine Enkelin Catherine erbt die Länder von Brézé.


Im Jahr 1318 gelangen die Ländereien in den Besitz von Pean de Maillé als Mitgift seiner Frau Jeanne de l’Etang, Tochter der Catherine de Brézé. Es wurde erzählt, dass Pean seine Frau vor der Hochzeit entführt habe. Die Verbindung führte jedenfalls zum Aufstieg der Famillie Maillé-Brézé, welche die Herrschaft über Brézé für beinahe 300 Jahre innehatte.


Gilles de Maillé-Brézé erhält im Jahr 1448 die Erlaubnis von König René

d´Anjou seine Ländereien zu befestigen und eine Garnison zu unterhalten. Zu diesem Zeitpunkt wurde begonnen die Gräben auszuheben, teilweise 10 bis 12 Meter tief.

In den Jahren 1560 bis 1580 lässt Arthus de Maillé- Brézé die Reste der mittelalterlichen Festung abreißen um ein neues Schloß im Renaissance Stil zu errichten.

Er komplettiert auch die Verteidigungsanlagen in dem unterirdischen Teil der Anlage. Der U-förmige Schnitt des Schlosses und die zwei massiven Rundtürme, welche bis auf den Grund des Grabens gehen, stammen aus dieser Zeit. Die Gräben werden rund um das komplette Schloss ausgebaut und erreichten eine Tiefe von bis zu 18 Metern. Im Jahr 1565 beehrten der französische König Charles IX und seine Mutter Catherine de Medici das Schloss.

1615 werden die Ländereien von Brézé zum Marquisat erhoben, der erste Marquis de Brézé verbindet seine Familie mit dem mächtigen Kardinal Richelieu in dem er dessen Schwester Nicole du Plessis heiratet.

Im Jahr 1650 gelangt Brézé durch Heirat in den Besitz von Louis II de Bourbon, Prince de Condé, welcher ein Cousin des Französischen Königs ist. 32 Jahre später tauscht der Prince de Condé Brézé mit dem Besitz von Thomas Dreux in der Bretagne. Das Marquisat wird der Dreux–Brézé Familie drei Jahre später bestätigt. Die Familie wird in der Zukunft wichtige Ämter bei Hofe einnehmen, den Titel eines Großzeremonienmeisters bleibt bis 1830 in der Familie. Während der französischen Revolution geht die Familie ins Exil und kehrt 1810 zurück.

Im Jahr 1820 lassen Henri-Evrard de Dreux-Brézé und seine Frau Adelaide de Custine den Hauptflügel erweitern. Um seiner exquisiten Waffensammlung einen passenden Rahmen zu geben, werden ab dem Jahr 1838 Teile des Renaissance Flügels in neogotischen Flamboyant Stil ausgebaut. Die Umbauten dauern bis 1850 und werden vom Architekten Réné Hodé beaufsichtigt. Zwei der drei Flügel und die äußeren Fassaden werden umgebaut, ebenso der mittelalterliche Turm und der obere Teil des Uhrturms.

Im 2. Weltkrieg wird das Château von deutschen Truppen besetzt.
Durch die Hochzeit von Charlotte de Dreux-Brézé und Bernard de Colbert im Jahr 1959 gelangt der Besitz in die Familie der Nachfahren des Finanzministers Louis XIV., den Colberts. Im Jahr 1983 wird Chateau de Brézé als Monument Historique klassifiziert.

Der Öffentlichkeit wird das Schloss 1998 zugänglich gemacht, die unterirdische Festung folgt 2001. Seitdem werden von den Besitzern kontinuierliche Anstrengungen unternommen um Park und Schloss zu unterhalten. Neue Räume wurden zur Besichtigung im Rahmen von Führungen freigegeben. Die Familie wohnt noch immer auf Château de Brézé.

Quelle: www.chateaudebreze.com/

Besonderheiten
Was dieses Schloß einzigartig macht, sind die das außergewöhnliche unterirdische Netzwerk an Gängen und Höhlen, welche in den Tuffstein gegraben sind. Sie bilden die größte unterirdische Festung Europas. Zu besichtigen sind die alte Residenz des Herren der Festung, Ställe, Wehrgänge, eine Seidenraupenzucht, eine Bäckerei, Keller und große Weinpressen, all diese Räume haben Öffnungen zum tiefsten, trockenen Burggraben Europa. Hinweis: Die Temperatur in den Höhlen liegt das ganze Jahr um die 12 Grad, nehmen Sie warme Kleidung mit! Die Höhlen sind nicht geeignet für Menschen mit Klaustrophobie oder motorischen Schwierigkeiten.

Jedes Jahr zu Halloween wird für Kinder ein besonders schaurig-schönes Fest in den Höhlen und im Schloß gefeiert.
Es wird jedes Jahr ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt im Schlosshof und der unterirdischen Festung veranstaltet.

Im Schloss können einige Räume besichtigt werden, zum Teil mit originalem Mobiliar aus der Zeit Louis XIII. Besonders schön ist die Grande Galerie mit ihren Portraits.

Eintrittspreise
Erwachsene : 11,80€
Kinder: 9,80€ (7 bis 14)
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Täglich
Februar, März, Oktober, November und Dezember: 10:00h bis 17:30h
April, Mai, Juni und September: 10:00h bis 18:00h
Juli und August: 10:00h bis 18:00h
Führungen sind um 10:15h und 15:30h (Schloss) // 11:15h und 16:30h (Höhlen)

Geschlossen am 24., 25. und 31. Dezember
Letzter Einlass 45 Minuten vor Schließung

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
(Stand 2020)
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  • Reiseführer - während unserer Vorbereitung haben wir 4 Favoriten gefunden: Der für unsere Vorbereitung am besten geeignete Führer ist der Michelin: Schlösser an der Loire, gefolgt von den Kulturreiseführern "Tal der Loire (Dumont)". Als leichte Kost hatten wir immer den "Vis-a-Vis Loire-Tal (Dorling Kindersley)" griffbereit.
  • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
  • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
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