Château Royal de Blois

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Château Royal de Blois | Fassade der Logen © Burgen.de
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Château Royal de Blois | Außenansicht des Louis-XII-Flügels © burgen.de
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Château Royal de Blois | Flügel Louis XII © Burgen.de
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Château Royal de Blois | Reiterstatue von Louis XII © burgen.de
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Château Royal de Blois | Flügel François I. mit Monumentaltreppe © Burgen.de
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Château Royal de Blois | Saal der Generalstände © Burgen.de
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Château Royal de Blois | Galerie der Königin © Burgen.de
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Château Royal de Blois | Schlafzimmer des Königs © Burgen.de
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Château Royal de Blois | Zimmer des Königs © Burgen.de
Wissenswertes über Château Royal de Blois

Lesezeit: 10 min

Blois ist eine charmante Stadt im Loiretal, bekannt für ihr sein beeindruckendes Château Royal de Blois, die malerischen Gassen und eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen.


Folgen Sie einem der vier “À „nous les p’tits clous” (mit Bronzenägeln im Strassenpflaster markierten Rundgängen) durch die pittoreske Altstadt der einstigen Lieblingsresidenz der französischen Könige.


Es ist der perfekte Ausgangspunkt, um die berühmten Schlösser der Loire zu erkunden und die französische Lebensart zu genießen.


Das königliche Schloss von Blois


Das Schloss Blois, einst die Heimat von 10 Königinnen und 7 Königen, ist ein lebendiges Zeugnis der französischen Architekturgeschichte.


Vier Gebäude, die den Innenhof umgeben, repräsentieren die vier großen Epochen der Architektur: Mittelalter, Gotik, Renaissance und Klassizismus.


Die Ursprünge


Das Schloss Blois hat seine Wurzeln im Mittelalter und war ursprünglich im Besitz der Grafen von Blois. Schon im 9. Jahrhundert wurde hier ein Schloss erwähnt. Im 13. Jahrhundert kam es in den Besitz der Familie Châtillon, die es großzügig erweiterte.

Im Jahr 1391 wurde es an den Herzog Louis d’Orléans aus dem Familie Valois verkauft.

Die Ära von Louis XII.

Sein Enkelsohn, ebenfalls ein Louis, wurde im Jahr 1498 als Louis XII. König von Frankreich und heiratete Anne de Bretagne, die Witwe seines Vorgängers. Er machte Blois zu seiner Hauptresidenz . Von den aus Amboise abgezogenen Bauarbeitern und Architekten ließ er innerhalb der Einfriedung des alten Schlosses ein neues, großzügiges Château bauen, welches die königlichen Wohnungen beherbergte.

Im gotischen Flamboyantstil zwischen 1498 und 1501 gebaut, wurde dieser Flügel von zwei Treppentürmen eingerahmt. Heute betritt man durch den Torweg vom Vorplatz den Innenhof, damals schaute man auf die Vorhof und Terrasse, die innerhalb der Einfriedung lagen. Der Flügel, der heute das Kunstmuseum beherbergt, zeigte bereits erste Anzeichen italienischen Einflusses.

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  • Der Saal der Generalstände

    Im Nordosten des Flügels liegt der Saal der Generalstände, der größte nicht profane gotische Saal des frühen 13. Jahrhunderts, der noch heute in Frankreich erhalten ist. Er wurde 1214 vom Grafen Theobald VI de Blois errichtet. Der ursprüngliche Aufbau ist heute noch zu sehen, zwei getäfelte Schiffe, getrennt von einer Säulenreihe.

    Das Château Royal de Blois unter François I.

    Als Louis XII. im Jahr 1515 starb, folgt ihm sein Cousin und Schwiegersohn François d´Angoulème auf den Thron. François ließ einen neuen Flügel anbauen, der sich durch seine helle Steinstruktur und die berühmte Wendeltreppe auszeichnete. In einem achteckigen Turm mit durchbrochenen Balustraden und mit königlichen Emblemen überzogen, gab sie den Mitgliedern des Hofes die Möglichkeit, den im Innenhof stattfindenden Festen zu zuschauen.

    Im Flügel François I. finden sich reich möblierte Gemächer. Es soll die ideale Aufteilung der königlichen Gemächer am Ende des 16. Jahrhunderts darstellen. Sehenswert sind vor allem das Königszimmer und die Gemächer der Catharine de Mèdicis, welche hier im Jahr 1589 gestorben sein soll. Ihr Arbeitszimmer, das Studiolo, in dessen Holzvertäfelung sich 4 Geheimfächer verbergen, ist das einzige erhaltene königliche Renaissance Kabinett in Frankreich. Im Zimmer der Hauptmänner der Leibgarde der Königin befinden sich zwei offene Kamine im Renaissance-Dekor.

    Nach der Gefangennahme des Königs in Pavia kehrte er nicht mehr nach Blois zurück.

    Die Zeit der Medici im Château Royal de Blois

    Erst unter Catharine de Mèdicis und ihren Söhnen wurde Blois wieder zu einem Mittelpunkt der Krone. Im Dezember 1588 ließ König Henri III. seinen Widersacher Henri de Guise im Schloss ermorden. Henri III. selbst wurde im Juli 1589 ermordet. Seine Nachfolger, Henri IV. und Louis XIII., hielten sich nur selten in Blois auf, Maria de Medici, die Mutter Louis XIII, wurde von 1617 bis 1619 nach Blois verbannt, sie wagte die Flucht durch ein Fenster.

    Die klassizistische Ära und der Niedergang:

    Der klassizistische Flügel im Westen wurde von François Mansart für den Bruder des Königs Gaston d´ Orléans zwischen 1635 bis 1638 erbaut. Das Treppenhaus, ein Meisterwerk der klassizistischen Architektur mit seiner eingefügten Doppel-Kuppel. Für diesen Flügel wurden Teile der anderen Flügel und der Kapelle abgerissen. Der aufgrund der Geburt des Thronfolgers unwichtig gewordene Gaston musste wegen fehlender finanzieller Mittel den Ausbau im Jahr 1638 einstellen.

    Nach dem Tod von Gaston blieb das Schloss viele Jahre unbewohnt und wurde während der Französischen Revolution geplündert.

    Die Restaurierung:

    In der Mitte des 19. Jahrhundert begann man unter der Leitung von Félix Duban mit der Restaurierung. 1845 gehörte Blois zu den ersten restaurierten Baudenkmälern überhaupt und diente in der Folge als Vorbild für die Restaurierung zahlreicher anderer Schlösser. Vom Boden bis zu den Holzarbeiten ist alles vollständig möbliert, dekoriert und farbenfroh gestaltet.

    Heutiger Status:

    Heute ist das Château Royal de Blois ein offizielles „Musée de France“ mit über 30.000 Ausstellungsstücken. Ein Teil der Sammlung befindet sich in den königlichen Gemächern des Flügels Franz I., und ein weiterer Teil im Musée des Beaux-Arts, das im Flügel Ludwigs XII. untergebracht ist.

    (Wieder-) Geburt eines Gartens im Königlichen Schloss von Blois

    Die königlichen Gärten wurden von Louis XII. und Anne de Bretagne geschaffen und galten als die ersten Gärten der Renaissance. Sie erstreckten sich im Nordwesten des Schlosses bis zum heutigen Bahnhof, wurden im Laufe der Jahrhunderte verändert und verschwanden schließlich mit der Französischen Revolution.

    Aus dem Wunsch heraus, einen alten Ort wieder erstehen zu lassen und die Erinnerung an diese königlichen Gärten wachzurufen, entstand ein neuer Garten innerhalb der Schlossmauern. Die Gestaltung der Terrasse des Foix bietet ein außergewöhnliches Panorama auf die Altstadt und die Loire und bietet den Besuchern einen Ort der Entspannung. Das Design wurde auf der Grundlage der archäologischen Spuren der alten Renaissancegebäude entworfen.

    In der Tradition der Terrassengärten, die sich einst über eine Fläche von 10.000 Quadratmetern erstreckten, wurden die Gärten in den 1960er Jahren angelegt. Die Gärten, die sich über mehr als 10 Hektar erstreckten, zeichnen sich durch ein Spiel der Ebenen aus, mit zwei unterschiedlichen Bereichen: Der eine ist vom Herbarium der Anne de Bretagne inspiriert, auf der anderen Seite befindet sich der Aussichtspunkt mit Blick auf die Stadt und den Fluss.

    Die Geschichte der Gärten

    Kurz nach seiner Hochzeit mit Anne de Bretagne begann Louis XII mit der Anlage der Gärten. Sie wurden zwischen 1499 und 1508 angeordnet und waren das Werk eines Pacello da Mercoglio, eines neapolitanischer Priester, der sich auf die Gartenkunst spezialisiert hatte. Der Geschichte nach soll ihn Charles VIII. aus Italien mitgebracht haben und dass er soll für ihn die Gärten von Amboise angelegt haben.

    Im Westen des Schlosses von Blois enstanden im 16.Jahrhundert drei Terrassen, die in regelmäßige Flächen unterteilt waren. Aus dieser Zeit ist heute noch eine Orangerie erhalten, die als älteste noch erhaltene Orangerie in Frankreich gilt. An der Nordostseite steht noch immer der Pavillon der für Königin Anne errichtet wurde und ihren Namen trägt. Dieser überragte damals den Jardin de la Bretonnerie, auch Jardin de la Reine (Garten der Königin) genannt, dessen Beete sich vor dem Gebäude der Orangerie ausbreiteten.

    Le jardind’Anne de Bretagne

    Diese große Terrasse wird von hundertjährigen Kastanien und Zedern beschattet. Der neuentstandene Garten orientiert sich an dem berühmten Manuskript „Les grandes heures“ von Anne de Bretagne und beherberht alte Rosen, Narzissen, Iris, Akanthus und Helleborus (eine Heilpflanze). Auch Pflaumenbäume wurden gepflanzt, zu Ehren von Claude de France, der ersten Frau von François I., die sich ebenso wie ihre Mutter Anne de Bretagne um die Gärten kümmerte. Die Pflaumenart Reine-Claude trägt noch heute ihren Namen.

    Le jardin de Gastond’Orléans

    Im Jahr 1635 ließ sich Gaston d’Orléans, der Bruder von König Louis XIII, in Blois nieder. Er fügte seinem Schloss eine Menagerie, einen Vogelpark und einen botanischen Garten hinzu. Die alten Gärten von Pacello da Mercogliano mussten Platz machen für neue Pflanzen. Sie umfassten 2.000 Arten, darunter 200Sorten exotischer Pflanzen, Palmen, Myrten, Aloen, Kapernsträucher, Pistazienbäume, achtzehn Rosensorten, und sogar Kartoffeln, Tomaten und Tabak, die zu dieser Zeit relativ selten waren – ein ein wahrer Garten Eden, den Jean de La Fontaine als den 1663 als „den vollkommensten, der in der Welt war“ bezeichnete.

    Im Tour du Foix, einem Überbleibsel aus dem 17. Jahrhundert wurde ein astronomisches Observatorium errichtet. Die Terrasse bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich in luftige Höhen zu begeben und einen Panoramablick auf Blois, das Tal der Loire, die Brücke François-Mitterrand und die ehemalige Abtei Saint-Laumer, die heutige Kirche Saint-Nicolas zu geniessen.

    Besonderheiten

    Son et Lumière im Château Royal de Blois

    Jeden Abend von Ende April bis Ende September erstrahlt der Innenhof des Schlosses im Glanz von Lichtspielen, welche die großen Ereignisse der Geschichte Frankreichs in Erinnerung rufen und von Musik untermalt werden.

    Der Schlosshof wird im Sommer zum Schauplatz traditioneller Fechtkämpfe: Die professionellen Fechtkämpfer bieten sich im Klang von Harfenmusik und Perkussion spannende Kämpfe, so dass man sich in die Vergangenheit des Schlosses zurückversetzt fühlt.

    HistoPad im Château Royal de Blois

    Das Königsschloss Blois ist ein architektonisches Meisterwerk aus vier Epochen und war ein Treffpunkt für zahlreiche Royals. Mit dem HistoPad (im Eintrittspreis enthalten) können Besucher in acht Sprachen interaktiv die Geschichte des Schlosses erkunden, einschließlich 3D-Modellen der verschiedenen Bauphasen. Die App enthüllt auch verborgene Details und führt Sie durch die wichtigsten Räume, sodass Sie einen authentischen Einblick in die Vergangenheit erhalten.

    Tipp der Readktion:
    Wollen Sie mehrere Schlösser der Loire besuchen, empfiehlt sich der Kauf der Tickets im Paket. Auf der Website des Office de Tourisme de Blois werden verschiedene Pässe angeboten.

    Andere Burgen und Schlösser in der Region

    Es gibt viele andere beeindruckende Schlösser in der Region, die einen Besuch wert sind. Dazu gehören:

    FAQs

    Was macht das Château Royal de Blois besonders?
    Das Schloss ist bekannt für seine vielfältige Architektur, die vier verschiedene Epochen repräsentiert. Es war auch ein wichtiger Ort für viele Könige und Königinnen.

    Kann man das Schloss interaktiv erkunden?
    Ja, das Schloss bietet ein HistoPad an, mit dem Besucher eine interaktive 3D-Tour durch die verschiedenen Bauphasen und Räume machen können.

    Ist das Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich?
    Ja, das Schloss ist für Besucher geöffnet. Es gibt verschiedene Führungen und Ausstellungen, die das ganze Jahr über stattfinden.

    Gibt es besondere Veranstaltungen oder Ausstellungen?
    Das Schloss beherbergt regelmäßig kulturelle Veranstaltungen und temporäre Ausstellungen, die sich auf die Geschichte und Kunst der Region konzentrieren.

    Ist das Schloss kinderfreundlich?
    Ja, es gibt spezielle Programme und Aktivitäten für Kinder, die das Lernen über die Geschichte des Schlosses und seine Bewohner interaktiv und unterhaltsam machen.

    Wir danken dem Château Royal de Blois für die Unterstützung. Die Bildrechte liegen (falls nicht anders angegeben) bei burgen.de.

    Eintrittspreise
    Schloss und HistoPad:
    Erwachsene:14,00€
    Kinder (6- 17 ): 7,00 €
    Für Kinder unter 6 Jahren der Eintritt ist frei
    Es gibt verschiedene Kombikarten, z.B. Schloss und Lichtshow (21,00€/11,00€)
    (Stand 2023)
    Öffnungszeiten
    02.Januar bis 31.März: 10:00h bis 17:00h
    April bis Juni: 09:00h bis 18:30h
    Juli und August: 09:00h bis 19:00h
    September bis 06.November.: 09:00h bis 18:30h
    07.November bis 16.Dezember: 09:00h bis 17:00h
    17.Dezember bis 31.Dezember: 09:00h bis 18:00h (24. und 31.Dezember nur bis 17:00h)
    Geschlossen am 01.Januar und 25.Dezember.

    Die Kasse schließt 30 Minuten früher.

    Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
    (Stand 2023)
    Hotels in der Nähe
    Schöne Vorschläge finden Sie hier bei unserem Partner booking.com.
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    Reisetipps
    • Reiseführer - während unserer Vorbereitung haben wir 4 Favoriten gefunden: Der für unsere Vorbereitung am besten geeignete Führer ist der Michelin: Schlösser an der Loire, gefolgt von den Kulturreiseführern "Tal der Loire (Dumont)". Als leichte Kost hatten wir immer den "Vis-a-Vis Loire-Tal (Dorling Kindersley)" griffbereit.
    • Reisezeit - Burgen, Schlösser & Gärten besucht man am besten zwischen Mai und Ende August. Öffnungszeiten für die Objekte sollte man IMMER separat recherchieren, da jedes Objekt ein eigenes „Süppchen kocht“. Wir standen Mitte September vor etlichen verschlossenen Türen.
    • Unterkünfte - für eine Schlösserreise an die Loire empfehlen wir 2-3 zentrale Hotels, von denen aus man sternförmig die Gegend erkundet. Im Westen z.B. das Loire & Sens (etwas südlich von Angers gelegen), zentral gelegen das traumhafte Fontevraud L'Hôtel - hier wohnt auch Eleonore von Aquitanien ;) - und im Osten z.B. das "A la Fleur de Lys" in Langeais. Damit hat man sehr gute Ausgangspositionen zu den über 400 Schlössern der Loire.
    Weitere nützliche Links
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