Burg Falkenstein (Harz)

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Wissenswertes über Burg Falkenstein (Harz)

Lesezeit: 6 min

Trutzig erhebt sich mit Burg Falkenstein auf einem Bergsporn über dem Selketal. Als eine der ältesten, eindrucksvollsten und best erhaltendsten mittelalterlichen Burganlagen des Harzes, deren Anfänge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, entspricht sie in jeder Hinsicht dem Idealbild einer Höhenburg.


Die massive Schildmauer zur Hauptangriffsseite Osten schützte die Kernburg. Der Bergfried, die sieben Tore, der Zwinger und die Vorburg erhöhen noch heute den Eindruck der Uneinnehmbarkeit.


Als Ahnherren der Falkensteiner gelten die Edelfreien von der Konradsburg. Ihr Stammsitz liegt östlich des Falkenstein bei Ermsleben – mit Egeno dem Älteren wurde erstmalig im Jahr 1021 ein Mitglied dieser Familie bezeugt.


Eine Burg aus dem 12.Jahrhundert


Die eigentliche Geschichte der Burg Falkenstein beginnt jedoch mit Burchard I. von der Konradsburg. Ein umstrittenes Diplom aus dem Jahr 1120 erwähnt ihn erstmals als Burchardo de Valckenstein. Offenbar war der Bau der Burg Falkenstein zu dieser Zeit bereits soweit fortgeschritten, dass eine Benennung nach dem Sitz allgemein anerkannt war.

In den ersten Urkunden wechselte der Name noch zwischen „Konradsburg“ und „Falkenstein“, nach 1142 wurde ausschließlich die Bezeichnung „de Valkenstein“ in verschiedenen Schreibvarianten üblich. Zugleich spiegelte die Gründung der Burg Falkenstein auch das neue Selbstbewusstsein ihrer Erbauer wider, die seit 1155 durch Einheiratung in das Haus der Grafen von Hillersleben-Ammensleben auch den Grafentitel führten.

Macht und Einfluss – Der Ausbau im 13.Jahrhundert

Zu Beginn des 13. Jahrhundert gelang es den Falkensteinern ihre Macht und ihren Einfluss im nordöstlichen Harzraum auszubauen und schließlich auch das Vogteirecht über das Stift Quedlinburg zu erlangen. Ein bedeutender Besitzer war Graf Hoyer II. von Falkenstein, der die Burg in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erweitern und ausbauen ließ. Es entstanden der Palas, die Zwingeranlage sowie weitere Befestigungen.

Der Sachsenspiegel

Graf Hoyer II. war jedoch nicht nur als Bauherr, sondern auch als Förderer des rechtskundigen Eike von Repgow bekannt. Der Legende nach soll dieser das bedeutendste deutschsprachige Rechtsbuch des Mittelalters, den „Sachsenspiegel“ auf dem Falkenstein vollendet haben.

1323 übernahm Burchard V. als Graf von Falkenstein das Erbe. Da seine Ehe kinderlos blieb, entschloss er sich zu einem folgenschweren Schritt und vermachte den Falkenstein mit all seinem Zubehör 1332 dem Bistum Halberstadt. Mit seinem Tod 1334 erlosch das Geschlecht der Grafen von Falkenstein im Mannesstamm.

Die neuen Besitzer – die Herren von der Asseburg

Ab 1437 befand sich die Burg im Besitz der Herren von der Asseburg, die sie bis 1945 behielten. Bald nach der Übernahme entfalteten die neuen Besitzer ihre rege Bautätigkeit und ließen den Falkenstein sowohl zu Wohn- als auch zu Verteidigungszwecken ausbauen. Die Bautätigkeiten bis zum Ende des 16. Jahrhunderts erstreckten sich vor allem auf die Kernburg und den Zwingerbereich.

Die Burg und die Burgenromantik

Schon im 19. Jahrhundert war die Burg in Teilen für Besucher zugänglich. Ganz im Zeichen der Romantik, lockte die Burg nun zahlreiche Wanderer, die den Falkenstein als ideale Ritterburg für sich entdeckten und sich von ihr inspirieren ließen. Zahlreiche Darstellungen des Falkenstein, z.B. von Ludwig Richter oder Wilhelm Steuerwaldt sind uns aus dieser Zeit überliefert.

Kein anderer prägte Amt und Burg Falkenstein so sehr wie Ludwig I. von der Asseburg, der 1831 die Rittergüter Meisdorf, Pansfelde und Molmerswende zu einen Fideicommis vereinte und hierdurch weitere Erbteilungen verhinderte. In preußischen Diensten stehend – er war Hofjägermeister – erhob ihn König Wilhelm IV. 1840 in den Grafenstand und die Grafschaft Asseburg-Falkenstein wurde erblich. Bis 1945 stand Graf Lothar von der Asseburg – Falkenstein – Rothkirch der Familie vor.

Krieg, Besetzung und Bodenreform

In den letzten Kriegstagen im April 1945 wurde der Falkenstein von amerikanischen Soldaten besetzt. Die Familie floh auf den hinnenburgischen Besitz (bei Paderborn) und wurde im Zuge der Bodenreform 1946 enteignet. Der Falkenstein ging in staatlichen Besitz über.

Bereits am 1. April 1946 öffnete der Kastellan Henne die Burg wieder für Touristen – das war die Geburtsstunde des Museum Burg Falkenstein. Mit der Gründung der Stiftung „Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt“ (seit 2005 Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt) wurde Burg Falkenstein 1996 als Liegenschaft Teil dieser Stiftung. Mit Wirkung vom 1. Januar 1998 ging schließlich auch der Museumsbetrieb in das Eigentum der Stiftung über.

Museum, Gaststätte und Falkenhof

Komplettiert wurde der Museumsbetrieb durch die Einrichtung der Burggaststätte „Krummes Tor“ im April desselben Jahres sowie der Einrichtung eines Falkenhofes im Jahr 2002, der mit seinen Vorführungen verschiedener Greifvögel im freien Flug von März bis Oktober eine der Hauptattraktionen der Burg darstellt.

Wie lange läuft man zur Falkenburg?

Vom öffentlichen Parkplatz „Gartenhaus“ erreicht man nach einem ca. 30- minütigen Spaziergang für knapp 1,9 Kilometer auf einem Wanderweg die Burg. (alternativ wird auch eine Fahrt mit der Falkensteiner Bimmelbahn angeboten)

Eine trutzige Burg mit sieben Toren

Zuerst sieht man die Reste der ehemaligen vorgelagerten Ostbastion. Von hier hat man den ersten Blick auf die beeindruckende Schildmauer und den Bergfried. Nachdem man das „erste“ Ringtor (eigentlich das 2. Tor) durchschritten hat, gelangt man in den Südzwinger. Durch das nachfolgende „Krumme Tor“ gelangt man in die Vorburg. Über die Rasenfläche fällt der Blick auf den ehemals westlichsten Verteidigungspunkt der Burg, den Altan.

Zwei weitere Tore begrenzen den Mittelhof, der sich an den ehemaligen Wirtschaftshof auf der Vorburg anschließt. Das siebte und letzte Tor, eine Unterführung, führt schließlich in den Burghof (Kernburg), der ringsherum bebaut ist. Den Nordteil bildet der ursprüngliche Palas, dessen romanisches Kellergeschoss auch im Sommer nur mit Kälteschutz betreten werden sollte.

Der im Süden liegende Küchenbau aus dem 15. Jahrhundert beherbergt eine der wenigen noch funktionstüchtigen Burgküchen des Landes und ist unbedingt sehenswert. Das Obergeschoss des Westflügels, errichtet im niedersächsischen Fachwerkstil, gehört wohl zu den schönsten Beispielen dieser Kunst.

Was macht die Burg, neben den geschichtlichen und architektonischen Attraktionen, noch zu einem lohnenden Ausflugsziel?

Zum einen die bereits erwähnte Falknerei. Die Flugshow dieser wunderschönen Vögel vermittelt nicht nur interessante Fakten, sondern lässt einen auch oft Staunen über die Rasanz des Fluges, gepaart mit unglaublicher Präzision und Eleganz. Neben Adlern und Falken gibt es auch Uhu und Eule zu bewundern. Der Falkner lässt die Besucher zudem gern an seinem umfangreichen Wissen zur Tradition der Falknerei teilhaben.

Die museumspädagogischen Angebote ermöglichen Familien, Einzelbesuchern, aber auch Schulklassen und Reisegruppen auf verschiedene Art und Weise die Burg Falkenstein und ihre Geschichte kennen zu lernen.

Wir danken den Verantwortlichen der Burg Falkenstein für Infos und Photos. Die Bildrechte liegen dort.

Alle „Falkensteine“ auf burgen.de:
Burg Falkenstein (Harz)
Burg Falkenstein (Taunus)
Burg Falkenstein (Winnweiler)
Burg Falkenstein (Pfronten)
Burg Falkenstein (bei Regensburg)

Eintrittspreise
Erwachsene & Senioren: 6,50€
Ermäßigt*: 4,50€ (Details)
Familienkarte (zwei Erwachsene und die zur Familie gehörenden Kinder): 17,00€

(Stand 2022)
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag von 10:00h bis 18:00h
Letzter Einlass: 17:30h

Montag (außer an Feiertagen) geschlossen

Wir empfehlen Ihnen, Ihre Tickets vorab online zu erwerben. Eintrittskarten erhalten Sie aber auch an der Museumskasse.

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.

(Stand 2022)
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