Großer Garten und Schloss Hannover Herrenhausen

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Hannover Herrenhausen, Blick auf das Schloss
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Hannover Herrenhausen, Parkimpression
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Hannover Herrenhausen, Goldenes Tor
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Hannover Herrenhausen, Blick in die Galerie
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Hannover Herrenhausen, Nahaufnahme Schloss
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Hannover Herrenhausen, Freilichttheater
Wissenswertes über Großer Garten und Schloss Hannover Herrenhausen

Lesezeit: 6 min

Der Große Garten in Hannover Herrenhausen gilt als einer der bedeutendsten Barockgärten Europas und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Rund eine halbe Million Besucher flanieren jährlich durch die Gärten im niederländischen und französischen Stil.


Zu den Herrenhäuser Gärten gehören außerdem noch der nördlich gelegene Berggarten mit über 11.000 verschiedenen Pflanzen, zum Teil in beeindruckenden Schauhäusern. Ursprünglich als Küchen- und Nutzgarten angelegt, findet man hier auch das vom Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves gebaute Mausoleum mit der Grablege des hannoverschen Königshauses. Der Georgengarten nach englischen Vorbild verbindet Herrenhausen mit dem Stadtzentrum. Besuchen sollten man das renommierte Wilhelm-Busch-Museum mit seiner international bedeutenden Sammlung satirischer Kunst. In der Mitte des Gartens steht seit 1935 der Leibniztempel zu Ehren des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Mit der Gründerin des Großen Gartens Kurfürstin Sophie von der Pfalz stand Leibniz in stetigen Gedankenaustausch. Der Welfengarten, ebenfalls im Stil eines englischen Landschaftspark, befindet sich am 1857

gebauten Welfenschloss, heute Sitz der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.

Der Große Garten ist mit 50 Hektar das historische Kernstück der Herrenhäuser Gärten und bis zum heutigen Tag in seiner ursprünglichen Form erhalten. Seine Form ist die eines nicht ganz regelmäßiges Vierecks, seine Graft, ein Wassergraben, separiert ihn von der ihn umgebenen Landschaft.

Im Jahr 1638 ließ der Herzog Georg von Calenberg in Höringehusen, einem kleinen Dorf außerhalb der Residenzstadt einen Wirtschaftshof anlegen. Sein Sohn Johann Friedrich änderte den Namen in das heutige Herrenhausen und baute ein Schloss mit einem ersten Garten, dort wo sich heute das Große Parterre befindet.

Als das Haus Braunschweig-Lüneburg im Jahr 1692 die Kurfürstenwürde erhielt, begann die große Zeit des Gartens. Kurfürstin Sophie machte sich die Gestaltung des Gartens zur Lebensaufgabe. 1714 starb sie in ihrem Garten an einem Schlaganfall – genau an dieser Stelle befindet sich heute ihr Denkmal. Durch ihre mütterliche Abstammung von den Stuarts sicherte sie ihrem Sohn Georg Ludwig den englischen Thron.

Zwischen 1699 und 1709 wurde an den bestehenden quadratischen Garten die südliche Gartenhälfte angebaut. Der aus Frankreich stammende Gärtner Martin Charbonnier leitete den Ausbau des Gartens bis 1714 und brachte ihn in seine heutige Form und Größe.

Zuletzt entstanden die Wasserspiele und die Große Fontäne. Bereits im 18. Jahrhundert war ihr Wasserstrahl 36 Meter hoch, heute werden bei Windstille 72 Meter erreicht – 500 Kubikmeter Wasser schießen stündlich in die Höhe. An sonnigen Sommertagen nicht nur für die Kleinsten eine willkommene Erfrischung.

Der Garten hat die klassischen Elemente eines Barockgartens. Das 31.000 Quadratmeter große Parterre mit seinen Broderien oder Stickereien aus gestutzten Buchsbaumhecken, gefüllt mit Blumen war ein Festsaal unter freien Himmel. 32 weiß gestrichene Sandsteinplastiken schmücken diesen Teil – sie symbolisieren die vier damals bekannten Erdteile, Gottheiten der griechischen Mythologie und Allegorien. Der heutige Mittelpunkt ist die Glockenfontäne.

Südlich findet man die Boskettgärten. Die Hainbuchenhecken formen kleine abgeschlossene Räume in denen sich seit der Wiederherstellung des Großen Gartens 1936/37 acht bezaubernde Sondergärten befinden: Der Renaissancegarten, der Barockgarten und ein Rokokogarten um nur drei zu nennen. Bosketts waren früher und sind auch noch heute beliebte Treffpunkte für ein vertrauliches Tête-à-Tête.

Auch ein Irrgarten darf nicht fehlen, achteckig und und von einem breiten Kiesweg umgeben, führt er auf verschlungenen Pfaden in die Mitte der Anlage zu einem Holztempel. Die Hecken sind insgesamt 500 Meter lang, der kürzeste Weg zur Mitte beträgt 15 Meter.

Etwas ganz besonderes ist das Gartentheater aus den Jahren 1689 bis 1692. Seine Bühne mit einer Fläche von rund 62 x 58 Metern verjüngt sich perspektivisch nach hinten und wird heute noch für bis zu 500 Besucher bespielt. Die vergoldeten Bleifiguren und Taxuspyramiden rahmen die Bühne ein und dienen gleichzeitig als Kulisse und Umkleidekabine. Von den ursprünglich im Jahr 1690 von Kurfürst Ernst August aufgestellten 27 vergoldeten Figuren sind 17 noch erhalten. Sie stellen ein für die Barockplastik Nordeuropas bedeutendes Ensemble dar, nach dem Geschmack der Zeit sind sie nach Vorbildern aus der Antike gestaltet. Um die Symmetrie zu erhalten wurde eine 18. Figur von den Restauratoren erschaffen und hinzugefügt. Das Theater gilt als das erste Heckentheater in Deutschland und soll in den Wintern 2020 und 2021 in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden, so nah am Original wie möglich.

Direkt vor dem Galeriegebäude befindet sich das Orangenparterre. Umrahmt von Hecken werden hier in den Sommermonaten Zitrushochstämme in Terrakotten aufgestellt. Das Goldene Tor ist eines der beliebtesten Photomotive für Brautpaare und wurde im Jahr 2012 aufwendig restauriert. Die Galerie wurde zwischen 1694 und 1698 errichtet. Ursprünglich als lang gestrecktes Gebäude mit zwei pavillonartigen Flügeln geplant, sollte der Mittelbau einen Orangeriesaal zur Überwinterung der Pflanzen beherbergen. Kurfürstin Sophie entschied den großen Saal zugleich als Festsaal und die Flügelbauten auch zum Wohnen zu nutzen. Die Fresken im Inneren wurden von dem Venezianer Tommaso Giusti geschmückt, die einen Zyklus aus der Äneas-Sage darstellen, eine allegorische Hymne an das Haus Hannover. Man kann die Galerie heute für Konzerte, Musiktheateraufführungen, Ausstellungen und festliche Empfänge mieten. In den Sommermonaten bietet das Standesamt Hannover Trauungen im Zimmer des Frühlings an.

Zum Garten gehört auch die im 18. Jahrhundert erbaute Grotte, die in warmen Sommern einen kühlen Rückzugsort bieten sollte. Im Jahr 2002 gestaltete die – seit dem Aufstellen ihrer berühmten „Nanas“ in der Stadt mit Hannover verbundene – Künstlerin Niki de Saint Phalle die Grotte mit Kiesel-, Glas- und Spiegelstücken neu und so ist die Grotte heute ein magisches Kunstwerk.

Auf das Erlangen der englischen Königskrone erfolgte eine Verlagerung des Herrscherhauses nach England. Herrenhausen fiel in einen Dornröschenschlaf und auch das Interesse an dem Garten verebbte – ein Glücksfall für heutige Besucher, denn so folgte die Gartengestaltung nicht den nachfolgenden Moden und blieb fast unverändert. Nur das ursprünglich barocke Schloss wurde von 1819 bis 1821 vom damaligen Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves im klassizistischen Stil umgestaltet. Er sollte der Familie der Welfen als Sommersitz dienen.

Die Personalunion zwischen „Kurhannover“ und Großbritannien bestand noch bis 1837 und endete mit der Thronbesteigung von Königin Victoria, eine weibliche Erbfolge war in Hannover nicht möglich. Victorias Onkel, Ernst August, Herzog von Cumberland wurde König von Hannover. Sein Sohn Georg V. 1862 erklärte Herrenhausen zu seiner ständigen Residenz. Er war der letzte König von Hannover, 1866 fiel Hannover an Preußen. Die Aufmerksamkeit für die Anlage in Herrenhausen schwand und sie begann zu verfallen.

Im 2. Weltkriegs wurde das Schloss im Oktober 1943 bombardiert und zerstört. Neben der Galerie und der Orangerie hatten nur die Grotte, die Große Kaskade und die Freitreppe des Schlosses überlebt. Sie wurde später in den Großen Garten versetzt. Die Anlage verkauften die Welfen an die Stadt Hannover.

Erst 2010 ließ die VolkswagenStiftung das Schloss Herrenhausen in drei Jahren als Tagungszentrum und Museum wieder errichten. Das neue Schloss steht exakt an der Stelle, an der sich auch das zerstörte Original befand. Auch die Laves-Fassade wurde rekonstruiert. Mit dem Neubau des Schlosses wurde die für einen Barockgarten typische architektonische Sichtachse, auf die sich alles bezog wieder hergestellt.

Seit Mai 2013 findet man im Museum Schloss Herrenhausen barocke Schätze und berühmte Persönlichkeiten aus Hannovers Geschichte.

Im Großen Garten Herrenhausen finden wie zu Zeiten der Kurfürstin Sophie auch noch im 21. Jahrhundert prächtige Feste statt. Das „Kleine Fest im Großen Garten“ und der Internationale Feuerwerkswettbewerb stehen in einer jahrhundertealten Tradition.

Eintrittspreise
Sommersaison (April-Oktober):
Gesamtkarte (Eintritt Großer Garten + Berggarten + Museum Schloss Herrenhausen):8,00€

Wintersaison (November-März):
Gesamtkarte (Eintritt Großer Garten + Berggarten + Museum Schloss Herrenhausen): 6,00 € (Donnerstag bis Sonntag)

Seit Montag, 27. April 2020, gilt bis auf weiteres im Eingangsbereich der Herrenhäuser Gärten die Maskenpflicht. Beim Gartenspaziergang ist sie nicht erforderlich.
(Stand 2020)
Öffnungszeiten
Der Große Garten, der Berggarten sowie die Schauhäuser im Berggarten öffnen ganzjährig um 09:00h. Der Georgengarten ist jederzeit frei zugänglich. Letzter Einlass: Eine Stunde vor Schließung der Gärten.

Die Wasserspiele im Großen Garten in der Sommersaison:
Montag bis Freitag von 10:00h bis 12:00h sowie von 15:00h bis 17:00h
Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10:00h bis 12:00h sowie von 15:00h bis 17:00h

01.Februar bis 28.Februar:
09:00h bis 17:30h

01.März bis 31.März:
09:00h bis 18:00h

01.April bis 30.April:
09:00h bis 19:00h

01.Mai bis 31.August:
09:00h bis 20:00h

01.September bis 30.September:
09:00h bis 19:00h

01.Oktober bis 31.Oktober:
09:00h bis 18:00h

01.November bis 31.Januar:
09:00h bis 16:30h

Die Grotte im Großen Garten und das Museum schließen früher.
(Stand 2020)

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