Burg Scharzfels

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Computeranimation Burg Scharzfels; Bild © ArGe Burgruine Scharzfels / archaeologica
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Computeranimation Burg Scharzfels; Bild © ArGe Burgruine Scharzfels / archaeologica
Wissenswertes über Burg Scharzfels

Lesezeit: 4 min

Hoch über dem Odertal im Südharz findet sich die Ruine der vermutlich im 10. Jahrhundert erbauten Burg Scharzfels.


Die erste geschichtliche Erwähnung der Burg erfolgte im Jahre 1131. Sie gehörte ursprünglich dem Grafen von Scharzfeld, dessen Geschlecht bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts in und um Scharzfeld herrschte.


Später wurde die Burg von Grafen von Hohnstein bewohnt, 1593 fiel sie dem Herzogtum Grubenhagen zu. Vermutlich fällt die Errichtung der seinerzeit beeindruckenden Feste Scharzfels in das 10. Jahrhundert.


Im Jahre 1080 wird der Ritter Albrecht von der Helden als Burgherr genannt.


Bald danach (1130) erwarb Kaiser Lothar 111. die Burg Scharzfels, baute sie zur Reichsfestung aus und übergab sie als Reichslehn Siegebodo, dem Stammvater der Grafen von Scharzfeld, die 1297 letztmalig erwähnt wurden. Ab 1158 gehört die Festung Heinrich dem Löwen.


1402 verpfändete Heinrich der Löwe die Burg an den Grafen von Hohnstein, die die Grafschaft 1456 zum erblichen Lehen erhielten.


In der Zeit der Bauernkriege (1525)

blieb die Burg Scharzfels unbehelligt. Nach dem Tode des letzten Grafen von Hohnstein (Ernst VII.) anno domini 1593 fiel die Grafschaft Lutterberg-Scharzfeld an die Herzöge von Grubenhagen zurück. Diese nutzten sie danach als Jagdschloß genutzt.

Schon 1735 weist die Burganlage deutliche Verfallszeichen auf, einige Gebäude beginnen zu zerfallen.

Im Siebenjährigen Krieg wird die Burg Scharzfels am 1757 dem französischen Oberst Chevallier de Fischer kampflos übergeben. Nach 10tägiger Belagerung durch ein starkes französisches Heer mußte die Burg Scharzfels am 25.09.1761 an diese übergeben werden.

Ende September wurde die Burg dann mittels Feuer und Schwarzpulver dem Erdboden gleichgemacht. Das war das Ende der Harzburg Scharzfels.

Die Arbeitsgemeinschaft Burgruine Scharzfels und der Förderverein Deutsches Gipsmuseum und Karstwanderweg e.V. im Kreis Göttingen haben sich, gefördert durch Mittel aus dem LEADER-Programm und mit Unterstützung der Stadt Bad Lauterberg und des Landkreises Göttingen, um den „Wiederaufbau“ gekümmert. Im Juni 2018 konnte das Werk vorgestellt und unter www.scharzfels.info veröffentlicht werden.

Die Burg war erst reichsunmittelbar, dann welfisches Lehen. Sie war Stammsitz einer vom Kaiser Lothar III. eingerichteten Grafschaft, hatte Verwaltungsfunktion für einen größeren Raum als – modern gesprochen – Verwaltung eines Großkreises, als Finanzamt, als Staatsgefängnis, als Zollerhebungsstelle und als militärische Bastion in der Südostecke des späteren Kurfürstentums Hannover. Mit dieser Bedeutung für die Territorialgeschichte der Region war sie mit den Mitteln der modernen Präsentation vor Ort und ubiquitär erlebbar zu machen: als Bildungsinstrument und zur touristischen Förderung.

Die Fa. archaeologica in Seevetal bei Hamburg hat diese Aufgabe graphisch, besonders auch inhaltlich umgesetzt. Aufgrund zahlreicher Bauzeichnungen aus der 1. Hälfte des 18. Jh. konnte die Burg dreidimensional virtuell rekonstruiert und auf PC, Tablet und Smartphone allseitig verfügbar gemacht werden. Typische Fragen waren z.B. die Dacheindeckung: Schiefer oder rote Pfannen, die Gestaltung der Fensterlaibungen oder des Fachwerks.

Mithilfe an der Schlossgaststätte angebrachter QR-Codes kann der Gast oder Wanderer diese Rekonstruktion auf seinem Smartphone oder Tablet öffnen, wobei sich die ca. 8-minütige vertonte Videofahrt über die historische Burganlage, angereichert mit punktuellen Informationen zur Geschichte, Ereignissen, Personen, besonders empfiehlt: www.scharzfels.info/mobile/infovideo.html.

Mit der virtuellen Rekonstruktion soll ein weiterer Raum der Regionalgeschichte in der Südostecke des ehem. Kurfürstentums Hannover abgedeckt werden mit u.a. einem Schwerpunkt auf der Situation des Südharzes im Siebenjährigen Krieg (1756-63). Göttingen war französische Garnisonsstadt, die Königshütte Bad Lauterberg war ins Kriegsgeschehen eingebunden, wurden mit vorgehaltenen Bajonetten gezwungen, über Nacht Kugeln französischen Kalibers zu gießen. Wie an vielen Beispielen in Europa wird auch hier Geschichte interaktiv erlebbar, denn das Eintauchen in vergangene Welten und insbesondere in das Mittelalter ist derzeit geradezu „in“!
Eine besondere Rolle spielte im ausgehenden 17. Jh. die Inhaftierung der Eleonore von dem Knesebeck als Teil Niedersachsens größten Skandals, des Staatsmordes an dem jungen Grafen Philipp Christoph von Königsmarck; Nähers unter http://scharzfels.info/rentsch.pdf.

Vielen Dank für die Infos und einige der Photos an Arbeitsgemeinschaft Burgruine Scharzfels. Die Bildrechte liegen dort.

Eintrittspreise
kostenfrei zugänglich
Öffnungszeiten
Die Ruine ist jederzeit zugänglich

Die Gaststätte hat geöffnet:
Im Winter (November bis März): 11:00h bis 17:00h außer Montag, Dienstag, Mittwoch
Infos unter Tel.: 05524-997099

Sonst 11:00h bis 18:00h außer Montag und Dienstag
(Stand 2020)

Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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