Bodiam Castle

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Das Haupttorhaus von Bodiam Castle © burgen.de
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Bodiam Castle | Ansicht von Nordosten © burgen.de
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Bodiam Castle | Ansicht von Südosten © burgen.de
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Bodiam Castle | Die unzerstörten Außenmauern © burgen.de
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Bodiam Castle | Blick in den Innenhof © burgen.de
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Bodiam Castle | Blick von einem der Türme © burgen.de
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Bodiam Castle | Blick auf Innenhof und Torhaus © burgen.de
Wissenswertes über Bodiam Castle

Lesezeit: 5 min

Bodiam Castle liegt in East Sussex nahe dem Fluss Rother und ist schon lange eine der beliebtesten und bekanntesten Burgen Englands.


Es sieht genau so aus, wie sich viele Menschen eine mittelalterliche Wasserburg vorstellen. Ein quadratischer Grundriss von hohen zinnenbewehrten Mauern umgeben, an jeder Ecke ein runder Turm und in jeder Mauerseite jeweils quadratischer Turm.


Das alles umgeben von einem Wassergraben inmitten wunderschöner, üppig grüner Landschaft. Bodiam war über nur über Zugbrücken und eine Barbakane – ein vorgelagertes Verteidigungswerk – erreichbar.


So perfekt, dass man sich fragt, ob diese Burg damals zu Verteidigungszwecken oder als raffiniertes herrschaftliches Anwesen erdacht und gebaut wurde. Zumal es seltsam scheint, dass Bodiam zum Schutz einer Küste konzipiert wurde, von der es ziemlich weit entfernt ist.


Bodiam Castle – Die Anfänge

Vor der normannischen Eroberung im 11.Jahrhundert befand sich an dieser Stelle eine sächsische Halle. Nach der Eroberung ging der Besitz an die Familie Bodeham über. Nahezu 3

Jahrhunderte lang lebten die Bodehams in der sächsischen Halle, bauten sie aus und erweiterten sie. Sir Edward Dalyngrigge, ein im Krieg vermögend gewordener Veteran, erwarb das Land 1378 durch Einheirat in die Familie.

Die Burg des Sir Edward Dalyngrigge

Während des 100-jährigen Krieges überfielen die Franzosen im Jahr 1380 das nahe gelegene Winchelsea. Als 5 Jahre später eine neue Invasion drohte, beantragte Sir Edward Dalyngrigge, bei König Richard II die Genehmigung, die bestehende Halle mit Zinnen zu versehen und zu befestigen.

Die Genehmigung wurde erteilt, aber Sir Edward beschloss, eine neue Festung zu bauen, anstatt die alte zu verstärken. Diese neue Burg errichtete er in der Nähe des Flusses Rother, wo die größte Gefahr eines französischen Überfalls bestand. Die von ihm erbaute Burg ist im Wesentlichen die, die wir heute besichtigen können.

Komfortable Residenz oder militärische Festung?

Der König vergab ihm. Die Invasion fand nie statt, so wurden auch die Befestigungen erst 1484 auf die Probe gestellt, als die Burg von Richard III belagert wurde. Obwohl der ursprüngliche Hauptzweck der Burg die Verteidigung war, sorgte Dalyngrigge von Anfang an dafür, dass Bodiam auch ein komfortabler Aufenthaltsort war, der die Annehmlichkeiten einer Residenz mit der militärischen Funktion verband.

So war Bodiam Castle Abschreckung und ein persönliches Zeichen von Reichtum und Macht zugleich. Die großen Fenster und detaillierten Steinarbeiten sind ein Zeichen für den früheren Reichtum und Status der Anlage.

Die Verteidigung war klug geplant, die Zugbrücken waren im Winkel zueinander errichtet und um die massive Barbakane ergänzt, so dass potenzielle Gegner gezwungen waren, jede Verteidigungsanlage nacheinander zu überwinden, ungeschützt und anfällig für Beschuss durch Pfeile. Die Insel, auf der sich die Burg befindet, ist künstlich angelegt.

Bei Ausgrabungen im Jahr 1970 wurde der Graben trockengelegt und weitere Verteidigungsanlagen, Teiche und Quellen entdeckt, die den Wassergraben speisten.

Es ist nicht genau bekannt, wann die Burg fertiggestellt wurde, vermutlich um 1392. Leider konnte Sir Edward nicht viel Zeit in seiner Burg verbringen, er starb im Jahr 1395.

Den Besitz erbte der Sohn von Sir Edwards. John Dalyngrigge stand wie sein Vater in der Gunst des Königs. Nach seinem Tod im Jahr 1408 wurde die Burg in der Familie weitervererbt. Philippa Dalyngrigge heiratete 1470 einen Sir Thomas Lewknor und Bodiam ging in den Besitz der Familie Lewknor über.

Bodiam Castle und die Rosenkriege

Als Rosenkriege im Jahr 1455 begannen stand die Familie Lewknor auf der Seite des Haus Lancaster. Nach der Thronbesteigung Richard III aus dem Hause York 1483, wurde Sir Thomas des Verrats beschuldigt und Bodiam Castle von der königlichen Armee belagert. Man geht davon aus, dass Sir Thomas die Burg ohne großen Widerstand aufgab. Der Besitz wurde beschlagnahmt und ein Verwalter eingesetzt.

Als mit Henry VII wieder Lancaster den König stellte, erhielten die Lewknors Bodiam zurück, auch wenn die folgenden Generationen es kaum noch bewohnen sollten.

Zu Beginn des englischen Bürgerkriegs im Jahr 1641 war das Schloss im Besitz von Lord Thanet, einem Nachkommen der Familie Lewknor. Er war ein begeisterter Anhänger der Royalisten und verkaufte das Castle, um die vom Parlament gegen ihn verhängten Geldstrafen zu bezahlen.

Wie auch andere Burgen sollte Bodiam demoliert werden, damit es nicht von gegnerischen Truppen genutzt werden konnte. Glücklicherweise wurde nicht die gesamte Burg abgerissen; man hielt es für ausreichend, die Barbakane, die Brücken und die Gebäude im Inneren der Burg zu zerstören. Zurück blieb eine malerische Hülle, die Ruine verfiel zunehmend.

Bodiam Castle als malerische Ruine

Lord Curzon erwarb das Gebäude im Jahr 1917 und begann mit Restaurierungsarbeiten. Curzon begann mit der Restaurierung, ihm ist zu verdanken, dass man heute auf die Türme steigen auf einigen Mauern entlanglaufen kann. Nach seinem Tod im Jahr 1925 ging die Burg in den Besitz des National Trust über.

Das eindrucksvolle Torhaus steht noch mit dem originalen Fallgitter aus Eichenholz. Zu dem Torhaus gelangt man an der Nordseite der Burg über eine achteckige Insel mit den Resten eines Wachturmes. Wenig ist im Inneren noch erhalten: Reste von Treppenhäusern, Feuerplätzen und Türöffnungen, einige Wände in denen man die Löcher der einstigen Fenster erkennen kann. An der Ostseite befanden sich die Privatgemächer, direkt daneben die Kapelle mit einem großen gotischen Fenster. Auf die Türme kann man hinaufsteigen und hat von dort einen wunderschönen Blick über die Anlage und das Flusstal.

Informationstafeln führen Sie durch die dramatische Ruine und lassen fast 700 Jahre britischer Geschichte lebendig werden.

Wir danken dem National Trust für die Unterstützung. Die Bildrechte liegen, sofern nicht anders angegeben, bei burgen.de.

Eintrittspreise
Erwachsene: £11,00
Kinder (5 bis 17 Jahre): £5,50
Familien /2 Erwachsene und bis zu 3 Kinder): £27,50
Kinder unter 5 Jahre sind kostenfrei.
(Stand 2023)

Kostenloser Eintritt mit dem National Trust Touring Pass.
Öffnungszeiten
10.Januar bis 10. Februar
Gelände um die Burg: täglich von 10:00h bis 16:00h
Burg nur am Wochenende von 10:00h bis 15:00h

11. Februarbis 29.Oktober
10:00h bis 17:00h

30.Oktober bis 31.Dezember
Gelände um die Burg: täglich von 10:00h bis 16:00h
Burg nur am Wochenende von 10:00h bis 15:00h

Geschlossen am 24. & 25.Dezember
(Stand 2023)

Alle Angaben ohne Gewähr. Öffnungszeiten können sich ändern. Bitte überprüfen Sie diese kurzfristig auf der Website.
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Reisetipps

England ist ein wunderbares Reiseziel, gerade für Geschichtsfans. Das milde Klima ist perfekt für die vielen traumhaften Gärten, die Küste bietet Strände zum Entspannen und Steilklippen mit Höhlen für Entdeckungen und atemberaubende Aussichten.

Beliebte Rundreiseziele sind z.B. die alten Grafschaften Kent, Surrey, Sussex und Oxfordshire.

Reisezeit

Die beste Reisezeit ist von Mai bis September. In der englischen Ferienzeit von Mitte Juli bis Ende August ist allerdings die touristische Hochsaison. Gerade die Regionen am Meer und die Nationalparks können dann ziemlich voll sein. Wer die vielen Gärten oder Parks besichtigen möchte, sollte sich auf die Haupt-Blütezeit im späten Frühjahr konzentrieren.

Im Winter bzw. meist von Oktober bis Ostern sind viele Burgen und Schlösser geschlossen / nur eingeschränkt geöffnet.

Tickets

Richtig sparen kann man mit sogenannten Touringpässen. Die Preise erscheinen erstmal kernig, aber die Pässe rechnen sich ziemlich schnell, wenn man mehrere Objekte besucht.

  • Der National Trust Touring Pass ist momentan nur über die NT- Website verfügbar. Auch wenn von dort ein Link zum Shop von Visit Britain als Alternative angegeben wird, im Moment ist der Pass dort nicht zu finden. In Südost England sind einige der 500 Objekte des Trust zu finden. Hier finden Sie eine Übersicht.
  • Der English Heritage Overseas Visitor Pass erlaubt freien Eintritt zu über 100 Denkmälern und archäologischen Stätten. Darunter sind Highlights wie Dover Castle in Kent, Battle Abbey und Pevensey Castle in Sussex. Eine Karte aller Objekte zur Reiseplanung finden Sie hier.

Reiseführer & Straßenkarten

  • Wer England mit dem Auto oder WoMo erfahren möchte, sollte sich zur Vorbereitung einen guten Straßen Atlas zulegen - wir lieben es, ganz "oldfashioned" mit dem Finger auf der Landkarte zu reisen. Wir lieben dafür den [amazon link="0008447829" title="Collins Essential Road Atlas" link_icon="amazon" /].
  • Als Lektüre und zur Vorbereitung verwenden wir gerne [amazon link="3616016339" title="DuMont Reiseführer Südengland" link_icon="amazon" /] und den [amazon link="3829746954" title="Baedeker Reiseführer England" link_icon="amazon" /]; für die Hosentasche hat uns [amazon link="382972750X" title="MARCO POLO Reiseführer England" link_icon="amazon" /] sehr gut gefallen.

Schmöker-Tipps zum Einstimmen

  • Rebecca Gablé's [amazon link="B005246D1E" title="Von Ratlosen und Löwenherzen" link_icon="amazon" /] ist und bleibt unser Lieblingsbuch für den Einstieg in die englische Geschichte.
  • Der Südosten gilt auch als der "Garten Englands", dem entsprechend gibt es dazu viel Literatur. Der unvergleichliche Garten von [amazon link="3836921782" title="Sissinghurst" link_icon="amazon" /] in der Grafschaft Kent ist untrennbar verbunden mit der Schriftstellerin Vita Sackville-West. Das Buch [amazon link="3954163497" title="Königliche Gärten" link_icon="amazon" /] von Stefanie Bisping beschreibt grüne Paradiese in ganz Großbritannien, darunter auch Hever Castle und Polesden Lacey.
  • Die Reihe um den Donnerstagsmordclub von Richard Osman spielt in einer Seniorenresidenz in Kent. Ein orgineller Krimi - leichtfüßig und unterhaltsam. Band 1: [amazon link="B08NWCLGCV" title="Der Donnerstagsmordclub" link_icon="amazon" /]
  • [amazon link="3548063101" title="Anne Boleyn: Die Mutter der Königin" link_icon="amazon" /] von Alison Weir macht uns bekannt mit der 2. Ehefrau von Henry VIII, die einen Teil ihrer Kindheit in Hever Castle verbrachte.

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