Rheinland-Pfalz
Deutschland
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Über dem Rhein, zwischen Bingen und Koblenz, wacht die mittelalterliche Feste über den Winzerort Trechtingshausen. Die baulichen Anfänge der Burg lassen sich bis ins 11. Jahrhundert verfolgen, weltliche und geistliche Führer waren hier zu Gast.
Mehrfach zerstört, wurde sie wegen ihrer hervorragenden strategischen Bedeutung aber immer wieder aufgebaut.
Im 13. Jhdt. waren die Burgvögte Raubritter. Kaiser Rudolph von Habsburg wurde zu Hilfe geholt, um den Gesetzlosen Einhalt zu gebieten. 1282 gelang es ihm, die Burgbesatzung nach mehrjähriger Belagerung auszuhungern. Der damalige Herr auf Reichenstein wurde dabei gefangen genommen und an der uralten Clemens-Kapelle enthauptet – so entstand die Sage vom Mann ohne Kopf…
Um 1290 ging die Burg dann an die Herzöge von Bayern und wurde von Ihnen als Instrument im Kampf um die Deutsche Kaiser-Krone eingesetzt. 1344 entschied der Kaiser jedoch, daß Burg Reichenstein im Besitz des Erzbistums Mainz bleiben solle.
Mit der Weiterentwicklung der Feuerwaffen verlor Reichenstein – wie alle anderen Burgen
auch – ihre Bedeutung. Die Burg verfiel unter wechselndem Besitz, bis sie im Jahr 1899 von einer der reichsten Adelsfamilien Europas zu deren Wohnung ausgebaut wurde.Die Ausstattung der Burg ist ein reiches Bild deutscher Geschichte – alleine die Bibliothek (die als zeremonieller Raum buchbar ist für Trauungen) ist schon eine Reise wert.
In der unmittelbaren Umgebung sind viele weitere Burgen und Schlösser, die Loreley sowie etliche interessante alte Rheinstädtchen.
Die Burg Reichenstein ist ganzjährig geöffnet. Gruppenführungen können angemeldet werden. Museum, ein feuerspeiender Drache in der Eingangshalle, Waffen, Rüstungen: Viele Gründe sprechen für den Besuch auf Reichenstein.
Die Burg ist für Trauungen buchbar. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass sowohl Arrangement als auch die Location wundervoll zum Feiern sind.
Restaurant ist geöffnet Dienstag bis Sonntag von 12 bis 22 Uhr. Die Küche schließt um 21 Uhr. Montags ist Ruhetag, außer an Feiertagen. Im Winter weichen die Öffnungszeiten ab (in der Regel Dienstag bis Samstag 18 bis 22 Uhr, Sonntag 12 bis 22 Uhr).